So überraschend kommt die Einigung allerdings nicht. Diese hatte sich bereits vor einigen Monaten abgezeichnet, nachdem sich die Waldgenossenschaft Murgschifferschaft und das Land darauf verständigt hatten, Wälder aus dem Besitz der Murgschifferschaft zu erwerben, um die bisher voneinander getrennten Teilgebiete des Nationalparks Schwarzwalds miteinander zu verbinden. Die Murgschifferschaft ist mit rund 2.900 Hektar der größte Waldbesitzer in dem Bereich, der bis heute den nördlichen und den südlichen Teilbereich des Nationalparks trennt.
Damals hatten Umweltministerin Thekla Walker und Burkhard Freiherr von Ow-Wachendorf, der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Murgschifferschaft, eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. In dieser erklärte sich die Murgschifferschaft bereit, ihre Flächen wertgleich gegen Staatsforstflächen in örtlicher Nähe zum übrigen Besitz der Genossenschaft zu tauschen und in konkrete Verhandlungen einzutreten.
SWR: Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen
Genau diese Verhandlungen sind laut einem Bericht des SWR erfolgreich abgeschlossen worden. Danach übernimmt das Land die rund 2.900 Hektar große Fläche, die für den Lückenschluss notwendig ist. Die Murgschifferschaft erhält dafür eine gleichwertige Fläche Staatswald in der Nachbarschaft der Gemeinde Enzklösterle. Außerdem wird das Land seine Anteile an der Genossenschaft zurückgeben – und das sind immerhin 55 Prozent.
Auch Grüne und CDU einig
Auch seitens der Politik gibt es inzwischen grünes Licht für die Parkerweiterung. Laut SWR haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und CDU-Landesvorsitzender Manuel Hagel sich darauf verständigt, die Erweiterung noch in dieser Legislaturperiode, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, im Landtag zu verabschieden. Zeitweise schien diese Vereinbarung ins Wanken geraten zu sein, nachdem kritische Stimmen aus den Reihen der CDU zur Erweiterung des Parks laut wurden. Doch nun steht die Einigung und die Zustimmung der CDU.
Bereits am heutigen Dienstag soll der Nationalpark Thema in der Kabinettssitzung der Stuttgarter Landesregierung sein.