Über 20 Prozent überm langjährigen Mittel
Ja, und man hat sich fast daran gewöhnt. Auch dieser Herbst hat es in Baden-Württemberg mit seiner Durchschnittstemperatur von 10,4 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 8,5 Grad unter die Top Five der wärmsten Herbste seit Beginn der Wettermessungen gebracht. Er lag mit über 20 Prozent über dem langjährigen Mittel.
Deutschlands kältester Herbsttag war im Schwarzwald
Dabei bekam das hohe Temperaturniveau vor allem zu Beginn der dritten Novemberdekade sogar noch kurzfristig einen gewaltigen Dämpfer: Hier wird dann auch der erste deutsche Rekord aus dem Schwarzwald gemeldet. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz im Landkreis Waldshut gelegen, meldete dabei am 22. November mit -10,1 Grad das bundesweite Herbstminimum. Eine tiefere Temperatur wurde in diesem Herbst in Deutschland nirgendwo gemessen.
Bis 20 cm Schnee in der Oberrheinischen Tiefebene
Begleitet wurde die vorübergehende Talfahrt von kräftigen Schneefällen. Selbst in der Oberrheinischen Tiefebene fielen dabei teilweise mehr als 20 Zentimeter Schnee. Auch wenn die weiße Pracht schon einige Stunden später wieder weg war – richtig außergewöhnlich war das schon. Das ist es schon nach.
Der Herbstniederschlag erreichte in Baden-Württemberg 255 l/m² (219 l/m²), wobei während einer langanhaltenden Hochdrucklage zwischen Mitte Oktober und Mitte November kaum Niederschlag beobachtet wurde. Die kumulative Sonnenscheindauer betrug 292 Stunden (344 Stunden) und lag damit unter dem Schnitt, wobei die Verteilung doch recht unterschiedlich war.
Geringste Sonnenscheindauer: Lahr hängt alle ab
Während die Schwarzwaldhöhen während der Inversionswetterlage sich über Sonnenschein freuen konnten, versanken die Schwarzwaldtäler und die Oberrheinische Tiefebene oft im Nebel. Am wenigsten Sonne abbekamen die Menschen in Lahr. Und zwar nicht nur baden-württembergweit, sondern auch deutschlandweit. Gerade mal 238,6 Stunden ließ sich hier die Sonne blicken. Mit dieser Zahl stellte die Stadt im Ortenaukreis in Sachen geringe Sonnenscheinstunden sozusagen alle anderen deutschen Orte „in den Schatten“.