Noch bis zum 18. Juni 2017 liefert die Schau „Ramses – Göttlicher Herrscher am Nil“ auf rund 1000 qm im Karlsruher Schloss einen umfassenden Einblick in das 13. Jahrhundert vor Christus – dem goldenen Zeitalter Ägyptens.
Mehr als 260 hochkarätige Leihgaben aus 30 europäischen Museen und Sammlungen ägyptischer Kunst sind in Karlsruhe vereint, viele davon waren noch nie in Deutschland zu sehen.
Zu den Höhepunkten gehören zwei überlebensgroße Statuen des Pharaos aus Turin und Straßburg. Gemeinsam mit einem über 3 Meter hohen Ramses-Gipsabguss aus dem Ägyptischen Museum in Berlin und einer Faust aus dem British Museum in London führen sie dem Besucher die Monumentalität der ramessidischen Prachtbauten vor Augen. Diese kolossalen Großobjekte mit einem Gewicht von bis zu 3 Tonnen wurden mit großem technischem Aufwand in die Ausstellung integriert.
Zu den Leihgebern zählen neben dem British Museum und dem Ägyptischen Museum in Turin auch der Pariser Louvre, der für die Ausstellung rund 50 Objekte nach Karlsruhe entsandte. Unter ihnen befindet sich ein farbenprächtiges Relief aus dem Tempel von Abydos, auf dem Ramses II. durch die Gottheiten Horus und Isis als Pharao eingeführt wird.
Während seiner gesamten Regierungszeit zeigte sich Ramses II. als Meister der Selbstdarstellung. Lebensgroße Königsbildnisse und Votivstelen, Inschriften und sogar kleinformatige Skarabäen, die die Kartuschen Ramses II. tragen, demonstrierten die Macht des Pharaos. Die Bildwerke, mit denen er sein gesamtes Herrschaftsgebiet überzog, machten seinen Namen unsterblich.
Im 19. Jahrhundert erhielt er als einer der bedeutendsten Pharaonen den Beinamen „der Große“. Aber was machte ihn so groß und legendär? Berühmt ist er aus heutiger Sicht nicht nur für seine monumentalen Bauten, sondern auch für seine vielen Ehefrauen und Kinder. Laut Inschriften sollen es nahezu 100 direkte Nachkommen gewesen sein. Von seinen königlichen Gemahlinnen verehrte er vor allem seine geliebte Hauptfrau Nefertari, deren Goldring in der Ausstellung zu bewundern ist.
Zahlreiche Medienstationen bieten vertiefende Informationen über die großen Bauprojekte Ramses II. Durch die virtuelle Rekonstruktion der einstigen Hauptstadt und das Interview mit dem Leiter der Ausgrabungen kann der Besucher an aktuellen Forschungsergebnissen teilhaben. So lässt die Karlsruher Ausstellung das Alte Ägypten und die Epoche Ramses des Großen in spektakulärer Weise wieder aufleben – und feiert damit das Deutschland-Debut einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte.