Neue Heimat Schwarzwald
Der Schwarzwald ist wie gemacht für den Luchs: dichte Wälder, reichlich Beutetiere und wenig Störungen. Hier soll „Verena“ ein neues Kapitel für ihre Art schreiben. Seit Monaten wurde sie in einem Thüringer Gehege auf die Freiheit vorbereitet, um menschenscheues Verhalten zu entwickeln. „Nur Tiere mit angeborener Vorsicht vor Menschen eignen sich für eine Auswilderung“, erklärt Projektleiterin Eva Klebelsberg von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA).
Hoffnung für die Population
„Verena“ ist Teil eines größeren Plans: Bis 2027 sollen insgesamt zehn Luchse in Baden-Württemberg ausgewildert werden. Ziel ist es, eine genetisch gesunde und vernetzte Population zu schaffen, die sich eigenständig erhält. Bereits heute gibt es im Schwarzwald zwei territoriale Männchen. Mit „Verena“ steigt die Hoffnung, dass bald die ersten Jungtiere durch die Wälder streifen.
Das Schicksal von „Finja“, dem ersten ausgewilderten Luchsweibchen, bleibt dabei Mahnung und Ansporn zugleich. Die im Dezember 2023 freigelassene Luchskatze verstarb überraschend im Juli 2024 an der Viruserkrankung Staupe. Umso wichtiger ist es, die genetische Vielfalt und Gesundheit der Population durch weitere Auswilderungen zu sichern.
Artenschutz mit Teamwork
Hinter dem Luchsprojekt steht ein breites Bündnis aus Landesregierung, Naturschützern und der Jägerschaft. „Jägerinnen und Jäger unterstützen das Projekt mit ihrer Ortskenntnis und Expertise. Diese Zusammenarbeit funktioniert hervorragend“, betont Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann.
Auch Karlsruher Zoo hilft
Auch der Zoo Karlsruhe plant, künftig ein neues Auswilderungsgehege zu errichten, das europaweit Projekte unterstützt. „Verena“ und ihre Artgenossen symbolisieren nicht nur den Erfolg des Artenschutzes, sondern auch die Hoffnung, dass der Luchs wieder zum festen Bestandteil der Schwarzwälder Wälder wird.