Über 400 Jahre alt
Ja, mit einer Fläche von zehn mal zwölf Metern gibt es europaweit kein anderes, das in dieser Größenordnung mithalten kann. Das Fastentuch ist mit Seilen im Chor befestigt und verdeckt fast den gesamten Chorraum des Münsters. Es besteht aus 13 Leintuchbahnen, die 1611/12 vom französischen Maler François Arpurel bemalt wurden und ist über eine Tonne schwer
Zentrales Motiv ist eine beeindruckende Kreuzigungsdarstellung, bei der die Hauptfiguren über dreieinhalb Meter hoch sind. Umrahmt wird das Bild von einem Fries mit insgesamt 25 Szenen, die die Leidensgeschichte Jesu erzählen. Kein Wunder, dass das Tuch Jahr für Jahr viele Besucher aus dem Schwarzwald und weit, weit darüber hinaus anzieht. Staunend stehen sie davor.
Erinnerung an das Leiden Jesu
Die Tradition der Fastentücher reicht bis ins Mittelalter zurück. Mit dem Verhüllen der prächtigen Altarbilder, die den auferstandenen Christus darstellen, soll das Kirchenvolk bewusst an das Leiden Jesu erinnert werden. Zudem soll die Betrachtung des Leidens Christi dabei helfen, eigenes Leid zu bewältigen, aber auch Mitgefühl zu entwickeln und aktiv zu helfen, wenn man mit dem Leiden anderer konfrontiert wird.