Schwarzwald aktuell
Foto: Max Topchii – stock.adobe.com
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Ein Traum: der Nagoldtal-Radweg

19. Juni 2021
Im 15. Jahrhundert kamen viele Mönche nach Hirsau. Heute sind die Klosterruinen ein beliebtes Ausflugsziel im Schwarzwald. Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Andrea Rachele

In der Ferienregion Schwarzwald gibt es jede Menge großartiger Radtouren. Zu den Top-Ten gehört mit Sicherheit der Nagoldtal-Radweg. Auf rund 93 Kilometern führt der Radweg immer entlang des Flüsschens Nagold, dass sich durch die wunderbare Natur des Schwarzwalds von Seewald-Urnagold bis nach Pforzheim schlängelt.

Natürlich schaffen geübte Radler die 93 Kilometer lange Tour locker an einem Tag, zumal es meist bergab abgeht. Allerdings bleibt da so gut wie keine Zeit zum Staunen und Entdecken. Und das wäre schade. Unterwegs gibt es nämlich jede Menge traumhafte Natur und Highlights für die ganze Familie. Wir empfehlen Ihnen, die Tour in drei Tagesetappen zu machen, wobei es Ihnen natürlich überlassen bleibt, wo Sie ihre Pausen einlegen.

Streckenabschnitt 1: Von Seewald nach Wildberg

Der Nagoldtal-Radweg beginnt in Seewald an der Quelle der Nagold im Ortsteil Urnagold, wo wir uns nicht nur die Quelle, sondern auch die sagenumwobene 1280 erstmals urkundlich erwähnte Wehrkirche ansehen sollten. Durch Besenfeld und Schorrental führt uns der Weg danach zur Nagoldtalsperre in Erzgrube, wo zahlreichen Freizeitmöglichkeiten zum Verweilen einladen. Auch Badefans kommen hier voll auf ihre Kosten. Wirklich ein Highlight dieser Tour.

Beliebte Station an dem Radweg: die Nagoldtalsperre. Foto: Von SchiDD – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40402244

 

Wir kommen nach Altensteig. Ein Städtchen wie aus dem Bilderbuch. Mit seinem pittoresken Altstadtbild in Hanglage und der einzigen unzerstörten mittelalterlichen Burg des Schwarzwaldes lädt das reizende kleine Städtchen zur Besichtigung ein.

Aus Altensteig kommend führt der Radweg auf der linken Nagoldseite nach Ebhausen. Sehenswert ist die 1860 erbaute neugotische Saalkirche mit aufgestocktem Wehrturm aus dem frühen Mittelalter und einer der ältesten Kirchenglocken Württembergs.

Folgt man dem Radweg entlang der B 28, kommt man nach Rohrdorf. Eines der markantesten Gebäude und zugleich der Ortsmittelpunkt ist die denkmalgeschützte Johanniter-Komturei, welche aus der Johanneskirche und dem historischen, schön restaurierten Rathaus, besteht.

Von Rohrdorf führt der Weg weiter in die große Kreisstadt Nagold. Die Stadt beeindruckt mit ihrem städtischen Flair vor historischer Kulisse. Attraktive Geschäfte, kleine Gassen und eine vielfältige Gastronomie machen einen Stadtbummel lohnenswert. Ein Spaziergang auf die Burgruine Hohennagold wird mit historischer Atmosphäre und einer herrlichen Aussicht belohnt. Historische Spuren finden sich aber auch in der Innenstadt: Liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, der Kirchturm ohne Kirchenschiff, der keltische Fürstengrabhügel oder die Remigiuskirche sind Zeugnisse einer spannenden Geschichte

Fährt man den Nagoldtal-Radweg weiter, gelangt man in die Schäferlaufstadt Wildberg. Der Radweg führt direkt am ehemaligen Dominikanerinnenkloster Maria Reuthin (1252) vorbei. Der Fruchtkasten, in dem heute das Museum Wildberg untergebracht ist, das Meiereigebäude und die ganze Klostermauer sind erhalten. Wildberg mit seinen zahlreichen erhaltenen Baudenkmälern ist vor allem auch bekannt durch seinen seit 1723 alle zwei Jahre am dritten Juliwochenende stattfindenden „Schäferlauf“, dem ältesten Heimatfest des Nordschwarzwalds.

Streckenabschnitt 2: Von Wildberg nach Calw-Hirsau

Von Wildberg radeln wir ins schmucke Neubulach, wo u. a. das Bergwerk mit dem „Hella-Glück-Stollen“ zu einem Besuch einlädt. Bei der anschließenden Umrundung des Schlossberges zeigt sich durch die Tannen die Ruine Waldeck.

Der nächste Ort – Bad Teinach-Zavelstein – wird vom Nagoldtal-Radweg zwar nur gestreift, ein Abstecher von knapp 3 km Teinachtal aufwärts in das für seine Hirschquelle bekannte Heilbad lohnt jedoch immer. Wohlig warmes Thermalwasser aus über 1.000 m Tiefe sorgt für Wohlbefinden nach einem Tag im Fahrradsattel.

Gut erholt geht es weiter in die Große Kreisstadt Calw. Die liebevoll restaurierte Fachwerkstadt stellt als Geburtsort von Hermann Hesse einen kulturellen Höhepunkt mit dem internationalen Hermann-Hesse-Museum und seinem Geburtshaus dar. Während das Hermann-Hesse-Museum über das Leben und Wirken des berühmten Sohnes der Stadt informiert, gibt das Museum „Palais Vischer“ einen guten Einblick in das städtische Leben im 18. Jahrhundert. Auf großes Interesse bei Groß und Klein stoßen auch das Gerbereimuseum sowie der ehemalige Gefängnisturm, der Lange. Von der Calwer Altstadt radeln ´wir in den geschichtsträchtigen Ortsteil Hirsau. fahren.

Streckenabschnitt 3: Von Calw-Hirsau nach Pforzheim

Die weitläufigen Anlagen des ehemaligen Klosters Peter und Paul in Hirsau sind sehenswert. Seine Ruinen bilden die malerische Kulisse für die jährlich stattfindenden Freilichtspiele. Von Hirsau über Ernstmühl gelangen Sie in den beliebten Kur- und Badeort Bad Liebenzell. Vorbei am Mineralbrunnen Bad Liebenzell, in welchem bereits seit 1928 Mineralwasser abgefüllt wird, erreichen Sie den idyllisch gelegenen Kurpark mit seinen vielen Möglichkeiten.  Über die Stadtmitte, von der wir einen herrlichen Blick zum Wahrzeichen der Stadt, der Burg Liebenzell, haben, geht es weiter in Richtung Freibad. Das Bad Liebenzeller Freibad mit 65 m-Rutsche, Wildwasserkanal und Felseninsel steht für Badespaß pur. Sie verlassen die Kernstadt und erreichen das malerische Naturschutzgebiet Monbachtal.

 

 

Vom Monbachtal geht es in den Flößerort Unterreichenbach. Der Walderlebnispfad bei Unterreichenbach lässt Ihre Kinder zu Entdeckern werden, während das Flößermuseum einen guten Einblick in das Leben der Vergangenheit, die schwere Arbeit von Flößern und Holzfäller gibt. Von Unterreichenbach gelangen Sie schließlich zum Endpunkt des Nagoldtal-Radweges in die Uhren- und Schmuckstadt Pforzheim, wo die Nagold in die Enz mündet. Die Goldstadt ist u. a. für ihre herausragenden Museen und das Gasometer bekannt.

Info

Start: Seewald-Urnagold

Ziel: Pforzheim

Schwierigkeitsgrad: mittel

Strecke: 93 km

Dauer: 6.40 h

Aufstieg: 226 hm

Abstieg: 755 hm

Weitere Infos zum Nagoldtalradweg finden Sie u.a. auf www.schwarzwald-tourismus.info

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