Schwarzwald aktuell
Foto: Lukas Hildebrand stock.adobe.com
Die Nordbrücke über das Gauchachtal soll mit einer baugleichen Südbrücke direkt nebendran ergänzt werden. Die Ausbaupläne liegen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshof allerdings auf Eis.
Die Nordbrücke über das Gauchachtal soll mit einer baugleichen Südbrücke direkt nebendran ergänzt werden. Die Ausbaupläne liegen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshof allerdings auf Eis.
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Die zweite Gauchachtalbrücke liegt weiter auf Eis

9. November 2023
Der geplante Bau der zweiten Gauchachtalbrücke auf der B 31 in Döggingen liegt weiter auf Eis. Auch drei Monate, nachdem ein Gerichtsentscheid den Baubeginn verhindert hatte, gibt es in der Sache nichts Neues. Dies sagte die Pressesprecherin des Regierunsgpräsidium Freiburg. Heike Spannagel, gegenüber SCHWARZWALD aktuell auf Nachfrage.

Der Start für eines der spektakulärsten Straßenverkehrsbauprojekte Baden-Württembergs war immer wieder verschoben worden. Zuletzt hatte der Verwaltungsgerichtshof im August dieses Jahres den bevorstehenden Baubeginn der Südbrücke über das Gauchachtal verhindert. Mit dem Neubau soll die bereits bestehende Nordbrücke in gleicher Bauart und gleichem Aussehen ergänzt und damit die Leistungsfähigkeit der verkehrswichtigen B31 zwischen Freiburg und Donaueschingen weiter verbessert werden.

Gerichtsurteil verhindert Baubeginn

Das Verwaltungsgerichtshof gab im August für viele überraschend einem Eilantrag des Verkehrsclub Südbaden statt und war dabei in seinem Beschluss u.a. zu dem Ergebnis gekommen, dass für den Bau der Brücke eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte durchgeführt werden müssen. Deren Gegenstand müsse nicht nur die Baustraße, sondern auch das Bauwerk der zweiten Brücke sein. Das RP hatte in seiner Plangenehmigung eine Umweltverträglichkeitsprüfung als nicht erforderlich angesehen und dies damit begründet, dass die Baustraße im Wesentlichen eine vorübergehende Beeinträchtigung darstelle und die Brücke selbst bereits 1991 bestandskräftig genehmigt worden sei.

Offene Fragen

Unmittelbar nach der Urteilsverkündung hatte das Regierungspräsidium angekündigt, die Begründung des Gerichts nun sorgfältig zu prüfen und dann in Abstimmung mit den Verkehrsministerien von Bund und Land über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Diese Prüfungen sind nach Angaben der Pressesprecherin noch nicht abgeschlossen, sodass weder zum weiteren Zeitplan noch zu den Baukosten im Moment Aussagen getroffen werden könnten. Zuletzt waren die Baukosten für die 826 Meter langen Südbrücke mit 57,5 Millionen beziffert worden, die vom Bund getragen würden. Ob die so noch gehalten werden können, erscheint unwahrscheinlich. Bauen will man die Südbrücke indes offenbar nach wie vor. Die Frage ist nach diesem Urteil nur wie und vor allem auch wann.

Täglich rund 20.000 Fahrzeuge

Täglich passieren rund 20.000 Fahrzeuge die bereits seit 2001 bestehende Nordbrücke. Allerdings ist diese über weite Strecken nur zwei- oder allenfalls dreispurig befahrbar. Gerade durch das auf der Ost-West-Achse des Schwarzwalds weithin bekannte hohe Lkw-Aufkommen kommt es hier immer wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der fertige Tunnel in Döggingen ist mit seinen zwei Röhren von vornherein für eine weitere Fahrbahn ausgelegt.

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