Im Jahr 1903 wurde der Ostweg als einer der ersten Schwarzwälder Höhenwege durchgehend vom Schwarzwaldverein markiert. Zeitgleich mit dem Mittelweg und drei Jahre nach dem legendären Westweg entstanden, komplettiert der Ostweg das Trio der traditionsreichen Nord-Süd-Fernwanderwege im Schwarzwald. Heute ist der Ostweg noch immer ein Erlebnis.
Er führt die Wandernden von Pforzhem über die östlichen Ausläufer des Schwarzwaldes, am Übergang zur Schwäbischen Alb entlang, durch abwechslungsreiche Landschaften und in typische Städte. Sein Wegzeichen ist eine schwarz-rote Raute auf weißem Grund. Er kann je nach Ambition in zehn bis zwölf Tagesetappen erwandert werden. Anders als der Westweg streift er zahlreiche Ortschaften und Städte, die zu Besichtigungen und Übernachtungen einladen.
Reich an Geschichte und Kultur
Ja, es ist ein Weg, der reich an Kultur und Geschichte ist. Die Hermann-Hesse-Stadt Calw, pittoreske Städtchen wie Altensteig oder Freudenstadt mit dem größten umbauten Marktplatz Deutschlands, Alpirsbach mit dem Kloster und seinem Bier, Villingen-Schwenningen mit seinen vielen Attraktionen, das Schwenninger Moos oder die Kur- und Bäderstadt Bad Dürrheim mit dem Solemar sind nur einige Belege dafür, dass es am Ostweg viel zu entdecken gibt.
Gegen Ende lädt nahe des Ostwegs in Blumberg die dampfbetriebene Sauschwänzlebahn zu einer besonderen Zugfahrt ein. Auch für Naturliebhaber hat der Weg einiges zu bieten: Das Monbachtal bei Bad Liebenzell, die Wutachflühen oder das Schwenninger Moos sind nur einige Beispiele. Ein fulminantes Finale bietet der Rheinfall in Schaffhausen, der größte Wasserfall Europas.
In Pforzheim geht’s los
Der Ausgangspunkt ist derselbe wie der des Westwegs und des Mittelwegs: Pforzheim. Von der Goldstadt kommend führt er über die Höhen östlich und westlich des Nagoldtals. Täler, Höhen und offene Landschaften wechseln sich ab und bringen die Wandernden über Pfalzgrafenweiler, Freudenstadt, vorbei am Friedrichsturm und Vogteiturm nach Alpirsbach im Kinzigtal. Überall gibt es etwas zu staunen.
Weiter geht es über die Hochfläche nach Aichhalden, Schramberg im Tal der Schiltach und die Höhen mit der Ruine Waldau, Königsfeld, Mönchweiler und nach Villingen-Schwenningen mit dem Neckarursprung. Immer wieder hält der Weg Ausblicke zur Schwäbischen Alb im Osten, zum Schwarzwald im Westen und über die Baar hinweg bis zu den Alpen bereit, wenn Wetter und Sicht es zulassen. Der Weg führt durch die typische Landschaft am Übergang zur Schwäbischen Alb und quert bei Geisingen das Donautal. Auf den bewaldeten Höhen des Bergrückens erreicht der Ostweg mit 920 m ü. NN seinen höchsten Punkt. Über den Eichberg kommt er bei Achdorf ins Tal der Wutach und begleitet diese bis nach Stühlingen flussabwärts.
Rheinfall fulminanter Schlusspunkt
Über Schleitheim und den letzten großen Anstieg des Weges zum Schleitheimer Randenturm (451 Höhenmeter) geht es dann hinab nach Schaffhausen an den Hochrhein. Klar, dass wir uns da den Rheinfall anschauen. Ja, und hier sind wir dann am Ende einer großartigen Wanderung angelangt, auf der wir viele Highlights der wunderbaren Ferienregion Schwarzwald kennengelernt haben.
Extra
Vor Ihrer Wanderung können Sie beim Schwarzwaldverein kostenlos einen Wanderpass anfordern. Lassen Sie sich unterwegs Ihre Etappen per Stempel bestätigen. Mit dem ausgefüllten Wanderpass können Sie beim Schwarzwaldverein das Ostweg-Abzeichen bestellen. Übrigens: Auch die beliebte rotschwarze Wegraute als Emaille-Schild lässt sich beim Schwarzwaldverein als Souvenir käuflich erwerben.
Infos
Strecke: Von Pforzheim nach Schaffhausen
Länge: ca. 245 Kilometer
Etappen: 12
Höhenmeter: rund 7000
Die Etappen im Überblick
- Etappe 1: Pforzheim – Bad Liebenzell (25 km)
- Etappe 2: Bad Liebenzell – Oberhaugstett (21 km)
- Etappe 3: Oberhaugstett – Pfalzgrafenweiler (22 km)
- Etappe 4: Pfalzgrafenweiler – Freudenstadt (17,5 km)
- Etappe 5: Freudenstadt – Alpirsbach (22,5 km)
- Etappe 6: Alpirsbach – Schramberg (19 km)
- Etappe 7: Schramberg – VS-Villingen (26,5 km)
- Etappe 8: Villingen-Schwenningen (Villingen) – Bad Dürrheim-Sunthausen (16,5 km)
- Etappe 9: Bad Dürrheim-Sunthausen – Geisingen (16 km)
- Etappe 10: Geisingen – Achdorf (23 km)
- Etappe 11: Achdorf – Stühlingen (18 km)
- Etappe 12: Stühlingen – Schaffhausen (18,5 km)
Alles über den Ostweg und seine einzelnen Etappen erfahrt ihr unter www.schwarzwaldverein.de/schwarzwald/wanderwege/fernwanderwege/ostweg. Dort kann man sich auch einen sehr informativen Flyer herunterladen. Wir wünschen schon mal viel Spaß beim Wandern.
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