Name kommt aus dem Alemannischen
Bemerkenswert sind die verschiedenen Schreibweisen dieser badischen Köstlichkeit. Neben der gängigen „Bibeleskäs“-Version gibt es auch Varianten wie Bibbeleskäs, Bibbiliskäs und Bibiliskäs, je nachdem, in welchem Teil der Region man sich gerade aufhält. Der Ursprung des Namens liegt im Alemannischen. Dort bezeichnet „Bibbeli“ kleine Klümpchen, die entstehen, wenn man den Quark noch selbst anfertigt und ihn durch ein Quarksieb drückt. Manche vermuten auch, dass der Name daherkommt, weil Bibeleskäs früher den „Bibbele“, also den Hühnerküken, als Zusatzfutter diente.
Im nördlichen Teil Baden-Württembergs, zum Beispiel in Mannheim, wird der Bibeleskäs einfach als „weißer Käs“ bezeichnet. Aber mal ehrlich, liebe Mannheimer, das klingt doch ein bisschen langweilig, oder? Unsere badischen Varianten sind doch viel liebevoller und schöner, oder nicht? Aber egal, ob Bibeleskäs oder weißer Käs, letztlich eint uns die Freude über seinen Geschmack dann doch wieder. Der ist nämlich absolut super!
Man muss es mal probiert haben
Bibeleskäs wird sehr häufig auch in Straußenwirtschaften angeboten. Das sind die urigen Wirtschaften der Winzer im Ländle, die Jahr für Jahr im Frühjahr und im Herbst für einige Wochen ihre Türen öffnen und ihre Gäste mit regionalen Spezialitäten und selbst erzeugtem Wein verwöhnen. Aber auch in vielen anderen Gaststätten findet sich Bibeleskäs auf der Karte. Meist zusammen mit Brägele. Für all die, die mit dem Ausdruck nicht viel anfangen können: Brägele ist das badische Wort für Bratkartoffeln. Auch andere Kartoffelformen wie Gschwelldi (Pellkartoffeln) oder Rösti passen dazu.
Das Rezept
Natürlich könnt ihr unseren Bibeleskäs auch selbst zubereiten. Dieses Rezept schaffen sogar Nicht-Köche mit links. Wir haben uns nämlich für die schnelle Variante mit fertigem Quark entschieden.
Für 4 Personen nehmen wir 1 Kilogramm Quark der mageren Sorte und heben einen halben Liter geschlagene Schlagsahne unter. Für die leichtere Form kann man auch Magerquark oder Fromage Blanc mit 20 % Fett oder Mineralwasser verwenden.
Jetzt geben wir eine mittlere, sehr fein gehackte Zwiebel sowie einen fein geschnittenen Bund Schnittlauch und eine ausgedrückte Knoblauchzehe hinzu, vermischen alles und schmecken es mit Salz und Pfeffer ab. Auch frisches Liebstöckel und Kerbel bieten sich übrigens als Kräuter an. Nun die ganze Masse gut umrühren und an einem kühleren Ort etwas durchziehen lassen. SCHWARZWALD aktuell wünscht guten Appetit.