Schwarzwald aktuell
Foto: Tobias Baumann | DNA-Marketing
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Vom Kampf gegen das Hochwasser

31. Dezember 2017

Haben Sie die Unwetterwarnungen in den letzten Tagen vor starkem Tauwetter und drohendem Hochwasser mitkommen? In früheren Zeiten hätten bei den Menschen im Großraum Donaueschingen und die ganze baden-württembergische Donau hinunter die Alarmglocken geklingelt.

Immer wieder hatte sich vor allem das hoch oben im Schwarzwald auf dem Brend bei der Martinskapelle auf Gemarkung Furtwangen entspringende Flüsschen Breg zu einem reißenden Gewässer entwickelt, das Unmengen vom Wasser mit sich führte und weitgehend ungebändigt ins Tal stürzte. Die größten bekannten Hochwasser entstanden dabei durch ein rasches Abschmelzen von hohen Schneedecken bis in die höheren Lagen bei gleichzeitig starken und anhaltenden Regenfällen, seltener durch starke Niederschläge alleine.
Der 14. und 15. Februar 1990: Vor allem die Menschen im Städtedreieck Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen sind fassungslos. In der Region herrscht Katastrophenalarm. Donau, Brigach, Breg und viele weitere, an für sich kleinere Zuflüsse, hatten sich zu reißenden Fluten entwickelt und weite Landstriche zum Teil meterhoch überschwemmt. Alleine in den Ortslagen von Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen entstanden über 15 Millionen Schaden. Mehrere Menschen starben. In der am stärksten betroffenen Bräunlinger Altstadt stand das Wasser bis zu eineinhalb Meter.
Seit dem 29. Juni 2012 können sich die Menschen sicherer fühlen. Viel sicherer sogar. Es war der Tag, als in dem zu Donaueschingen an der Breg liegendem Wolterdingen der neue Hochwasserstaudamm eingeweiht wurde. 23 Millionen wurden in das Rückhaltebecken investiert, das als Trockenbecken konzeptioniert ist und erst ab einem fünfjährlichen Hochwasserereignis eingestaut wird.
Der Staudamm hat eine Kronenlänge von 460 Meter und eine maximale Höhe von 18 Metern. 4,7 Millionen Kubikmeter Wasser können so zurückgehalten werden. Ist das Becken voll beträgt die Wasserfläche 70 Hektar, was rund 100 Fußballfeldern entspricht.
 
Mit dem Becken ist die Hochwassergefahr nicht nur im Bereich der Oberen Donau entscheidend gemindert worden, sondern die Maßnahme soll sich selbst bis Ulm hinunter auswirken und auch dort noch eine Katastrophe bei einem 100-jährlichen Hochwasser verhindern. Gebraucht hat man den Staudamm außer bei einer Probestauung in den Anfangstagen bis heute noch nicht.
Inzwischen ist die Anlage zu einem richtigen Ausflugsziel geworden. Ein Spaziergang auf der Dammkrone oder unten im Becken mit den drei Durchläufen der Breg macht wirklich was her, ist sogar richtig spannend. Und das das ganze Jahr über.

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