Das absolute Highlight der dreitägigen Veranstaltung naht, wenn am Sonntag um 15 Uhr 17 mutige Männer in hohen Schaftstiefeln und mit breitkrempigem Hut auf dem Kopf die schwankenden Baumstämme betreten, die zuvor in tagelanger Arbeit zu einem originalen Kinzigfloß zusammengebunden worden sind. Auf das Kommando „Stellfall uff!“ wird dem ersten Schwall des am Grieshaberwehr gestauten Wassers der Weg talabwärts freigegeben. Immer wieder müssen die Flößer mit kräftigen Stößen ihrer langen Flößerstangen dem Floß die Richtung weisen. Erst gemächlich, dann in rasanter Fahrt geht es über das Wehr und die Gefällstrecke am Flößerpark weiter zum alten Floßhafen am Herlinsbach. Dort endet die Fahrt.
Bereits am Samstag ist tagsüber mit einem großen Flohmarkt und großem Fest am Abend jede Menge los und am Sonntag gibt es neben der Fahrt ebenfalls ein buntes Programm, ehe das Fest am Montag mit dem Handwerkervesper ausklingt.
Die Flößerei ist ein uraltes Gewerbe und bestimmte über 600 Jahre das Leben und Schicksal vieler Menschen in Wolfach und weiterer Orten im Kinzigtal. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Flöße hier ein alltäglicher Anblick. Mit ihnen wurden riesige Mengen von Holz verschifft – zunächst über die Kinzig bis Willstätt und von dort zu den holzhungrigen Städten entlang des Rheins bis nach Holland. Die Eisenbahn brachte schließlich das Aus für das Flößerhandwerk. Gegen sie als Transportmittel hatten die Flößer keine Chance mehr.
Vergessen sind die mutigen Männer in ihren hohen Stiefeln, die mit Kraft und Geschick die Schwarzwaldtannen zu bis zu 700 Meter langen Flößen zusammenbanden und diese die Kinzig hinunter zum Rhein steuerten, in der Flößerstadt Wolfach indes nicht. Mit dem Flößerpark hat ihnen die Stadt ein Denkmal gesetzt und auch im Museum im Schloss und der dazugehörenden Flößerstube wird die Erinnerung an diese Zeit bewahrt. Ja und dann gibt es natürlich das bereits geschilderte große Floßhafenfest. Weitere Infos unter www.wolfach.de