Foto: Von Pierre Poschadel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50780614
Blick auf die Wallfahrtskirche in St. Märgen mit ihren beiden weithin sichtbaren Türmen.
Blick auf die Wallfahrtskirche in St. Märgen mit ihren beiden weithin sichtbaren Türmen.
Foto: Von Pierre Poschadel – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50780614

St. Märgen: Seit Jahrhunderten berühmter Wallfahrtsort

25. Januar 2021

Sie ist traumhaft schön, die Schwarzwaldlandschaft um das heutige St. Märgen. Vielleicht hat das auch ein bisschen eine Rolle gespielt, warum sich die Augustinermönche vor über 900 Jahren ausgerechnet hier niederließen. Der Hauptgrund dürfte indes ein anderer gewesen sein.

Konkurrenz zu St. Peter

Als Graf Bruno von Haigerloch-Wiesneck, Kanzler von Heinrich V. und Straßburger Dompropst das Augustiner-Chorherren-Stift Maria-Zell zwischen 1115 und 1118 das Kloster errichtete, geschah dies wohl ganz bewusst als Konkurrenz zum nahe gelegenen zähringischen Benediktinerkloster Kloster St. Peter, dem man hier ganz offensichtlich nicht alleine das Feld überlassen wollte. Die Benediktiner waren zu jenem Zeitpunkt schon ein paar Jährchen hier, hatten im heutigen St. Peter 1093 ihre erste Kirche geweiht. Da ging es auch um die Vorherrschaft im Breisgau und im Schwarzwald.

Als die Augustiner in St. Märgen ihr Kloster gründeten, brachten sie das heute in der Marienkapelle aufgestellte romanische Gnadenbild aus dem Jahre 1100 mit. Es zeigt die Gottesmutter mit dem Jesuskind und ist das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Schon bald wurde St. Märgen zu einem viel besuchten Marienwallfahrtsort.

Mehrere Brandkatastrophen

Dennoch konnte sich das Augustinerkloster im Laufe der Jahrhunderte nur mäßig entfalten, kam nicht an die Bedeutung von St. Peter heran. Insbesondere verheerende Brände (1284, 1430, 1560, 1704) brachte schlimme Not über das Kloster. Ein kleines Wunder, dass das Gnadenbild all diese Brände überstand. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1716 bis 1718 erbaut. Mit der Säkularisierung 1806 waren die Tage des Klosters dann aber endgültig gezählt. Klostergebäude wurden aufgeteilt und teilweise zu Privatwohnungen umgebaut. 1907 wurde die Kirche noch einmal ein Raub der Flamme, wurde aber fast unverändert wieder aufgebaut.

Großes Wallfahrtsziel im Schwarzwald

Bis heute ist „Mariä Himmelfahrt“ eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen des Erzbistums Freiburgs und ein beliebter Platz für klassische Konzerte. Sehenswert ist auch das Klostermuseum, in dem Sie viel über die Uhrenherstellung, Hinterglasmalerei, Volksfrömmigkeit im Schwarzwald erfahren. 

Figur des berühmten „Herrgottsschnitzer des Schwarzwalds“, Matthias Faller: der Hl. St. Blasius vom Rosenkranzaltar der Klosterkirche (1742/1743) (links) und der Altar der Gnadenkapelle (rechts): Fotos: Andreas Praefcke © Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org“

 

Der „Herrgottsschnitzer des Schwarzwalds“

Ein großes Thema ist hier der berühmte Schwarzwälder Klosterbildhauer Matthias Faller, der viele Jahre in St. Märgen gelebt und gearbeitet und auch hier seine letzte Ruhestätte hat. Faller gilt als einer der bedeutendsten Vertreter seines Kunsthandwerks in Süddeutschland am Übergang zwischen Barock und Rokoko. Volkstümlich wird er als „Der Herrgottschnitzer des Schwarzwalds“ bezeichnet. Werke von ihm können Sie u.a. im Museum und natürlich in der Kirche bewundern.

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