Klopfsäge-Mühle Fröhnd: ein einzigartiges Erlebnis im Südschwarzwald

14. November 2024
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach . . .“ heißt es in einem alten Volkslied. Doch in Fröhnd gibt es eine Mühle, die – wie ihr Name schon verrät – nicht nur klappert, sondern klopft: die Klopfsäge. Sie ist ein wahres Mühlen-Juwel und die letzte ihrer Art im südlichen Schwarzwald, die noch an ihrem Originalstandort in vollem Funktionsumfang erhalten ist.

Ein Denkmal aus vergangenen Zeiten

Erbaut wurde die Klopfsäge in einer Zeit des Umbruchs: 1807 wurde das Kloster St. Blasien aufgelöst, das bis dahin in der Region das Monopol für Mühlen besaß. Dies ermöglichte es, dass in Fröhnd eine 1808 Säge errichtet wurde. Aber: Die Klopfsägen wurden schon Mitte des 19. Jahrhunderts durch Mühlentechniken abgelöst, die eine weitaus größere Sägeleistung ermöglichten. Immerhin: In Fröhnd wurde die Säge sogar noch bis in die 1950er-Jahre zeitweise von einem nebenberuflichen Säger der Gemeinde genutzt.

Drei Meter Durchmesser hat das Mühlrad, das die Klopfsäge antreibt. Bild: © Schwarzwaldregion Belchen Klaus Hansen · CC BY-NC-ND

Ein Stück Heimatgeschichte gerettet

Fast wäre die alte Klopfsäge dann doch noch „den Bach runtergegangen“, doch mehrere engagierte Privatinitiativen retteten sie. In den Jahren 1970 und 1981 wurde sie vor dem Verfall bewahrt und zwischen 1981 und 1993 aufwändig renoviert. Heute steht sie unter Denkmalschutz, und der Freundeskreis der Klopfsäge kümmert sich liebevoll um deren Pflege und Erhalt. Dadurch bleibt diese einzigartige Sägetechnik der Vorfahren für kommende Generationen erhalten.

Warum die Klopfsäge klopft

Habt ihr es gewusst, warum die Klopfsäge klopft wie sie klopft? Wir nicht!  Aber zum Glück haben wir ja unsere Mühlenfreunde aus Fröhnd, die uns das erklären können. Also: Bei einer Umdrehung des Wasserrades wird der Rahmen mit dem Sägeblatt durch Nocken am Wellbaum drei Mal nach oben geschlagen. Dieses Schlagen erzeugt ein weithin hörbares Klopfen. Eine Sägetechnik, die im Schwarzwald erstmals 1314 urkundlich erwähnt. Über mehrere Jahrhunderte wurde mit Klopfsägen Stammholz bearbeitet

Gespeist wird die Mühle vom Künabach, dessen Wasser hier der Mühle zugeführt wird. Bild:
Schwarzwaldregion Belchen

Ein beeindruckendes Denkmal

Ihre Bauweise orientiert sich an einer Skizze des Baumeisters Villard de Honnecourt aus dem 13. Jahrhundert, wobei in Fröhnd ein oberschlächtiges Wasserrad mit drei Metern Durchmesser eingesetzt wurde, das vom Künabach angetrieben wird. Mit ihren eindrucksvollen Maßen von 18 × 4,5 Metern und einem Dach aus etwa 16.600 Holzschindeln ist die Klopfsäge auch optisch ein echter Hingucker. Nicht von ungefähr kommt dieser viel besuchten  Mühle im Tourismus eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.

Infos

Die Klopfsäge ist das ganze Jahr über frei zugänglich. Besonders attraktiv sind die Mühlen-Vorführungen die es zwischen Mai und Oktober sonn- und feiertags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr gibt,. Auf Anfrage kann man auch in den anderen Monaten Termine vereinbaren.

Die Kontaktadresse

Klopfsäge Fröhnd
An der Landesstraße zwischen Holz und Ehrsberg
79677 Fröhnd – Holz
Telefon: +49 (0) 7673 / 332
info@schwarzwaldregion-belchen.de

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