Gibt es wunderbareres Material als Ton und Porzellan, die im Brand zu Keramik werden? Wohl kaum: Ungebrannt ist die Masse wandelbar in schier jede Form, und wer einem Töpfer an der Drehscheibe zusieht, steht staunend vor der geschmeidigen Verwandlung des bloßen Matschkloßes zum nützlichen, schönen Gefäß. Was Könnerinnen und Könner des Metiers mit handwerklichem Geschick und künstlerischem Einfallsreichtum aus gestaltloser Erde zu Keramik machen ist jedes Jahr wieder im September inmitten der Altstadt Hüfingens, dem idyllischen Städtchen und Erholungsort auf der Baar, zu erleben.
In diesem Jahr werden 39 erlesene Keramiker und Keramikerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet, aus Frankreich, Belgien, Italien, Ungarn und Estland auf dem beliebten Töpfermarkt am 7. und 8. September 2019 wieder zeigen, was Keramik sein kann – Geschirr, einzigartiges Gefäß, originelle Vase, keramischer Schmuck, ja sogar ein Musikinstrument. Zusätzlich widmet sich eine Open-Air-Wettbewerbsausstellung der Marktteilnehmer auf dem Burgplatz dem Thema „Für den großen Blumenstrauß“. Wie immer können Besucher hier ihr Gefallens-Votum abgeben – es winken attraktive Preise.
Die diesjährigen Sonderausstellungen im Stadtmuseum und in der Rathausgalerie bestreiten drei ausgesprochene Gefäßkeramiker, die das uralte Menschheitsthema ins Zeitgenössische übertragen: Sybille Abel-Kremer (*1954) – heute in Markkleeberg bei Leipzig lebend – hatte, nach einem Studium der Geographie und Biologie, Keramik bei Volker Ellwanger an der Universität Mainz studiert und sieht ihre Arbeiten, Vasen, Schalen und Kummen, oft mit dicken, geheimnisvoll changierenden und perlenden Glasuren, inspiriert von prähistorischen, gleichwohl zeitlosen Gefäßen.
Mechthild Poschlod (*1958) studierte Keramik an der Kunsthochschule Kassel bei Ralf Busz und der Koreanerin Young-Jae Lee, blieb am Studienort und ist auch als Kunsttherapeutin tätig. Ihre gediegenen, oft starkwandigen und monochrom glasierten, gegliederten Gefäßkompositionen zeugen von einem strengen Formwillen. Last but not least: Der Österreicher Thomas Bohle (*1958) hat nach einer Töpferlehre weltweit Furore gemacht mit seinen perfekt gedrehten und edelst glasierten, eleganten Doppelwandgefäßen von mitunter staunenswerten Formaten. Die Eröffnung durch Bürgermeister Michael Kollmeier ist am Freitag, den 6. September 2019 um 19Uhr im Foyer des Rathauses.
Der Töpfermarkt findet am Samstag, 7. September 10 Uhr – 18 Uhr und Sonntag, 8. September von 11 -. 18 Uhr statt. Die Ausstellungen im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte sowie im Rathaus sind zusätzlich am 15. und 22. September von 14 – 17Uhr sowie während der gesamten Laufzeit auf Nachfrage geöffnet.
Weitere Infos finden Sie unter www.huefingen.de. Dort können Sie sich beispielsweise auch das komplette Programm herunterladen.