Alle Infos zu dem Festival gibt es unter www.entenburg-festival.de.
Die Burg gehört zu den außergewöhnlichen und kulturhistorisch bedeutsamen Gebäuden in der Region Schwarzwald-Baar. Erbauen ließ sie 1471 Graf Friedrich von Fürstenberg westlich des Ortes als Jagdsitz. Heute, 550 Jahre später, steht der mächtige Bau an der jungen Donau noch wie eine Eins. Kein Wunder, die Mauern sind bis zu 1,50 Meter stark. Nur der Wassergraben fehlt inzwischen.
Kaiser Maximilian als Gast
Das Wasserschloss war in jenen Zeiten nicht irgendein Schloss, sondern der rechteckige Bau mit seinen Rundtürmen und den Fenstern in den Obergeschossen war über die Region hinaus bekannt. Und es erhielt schon bald hohen Besuch, kaiserlichen Besuch! Man schrieb das Jahr1507, als im „hus zu Pforren“ , wie der massive Bau auch genannt wurde, Kaiser Maximilian I. drei Tage zu Gast war. Ihm wird auch nachgesagt, dass er dem damals dem Schloss den Namen „Entenburg“ gegeben haben soll. Es sollte nicht sein einziger Besuch bleiben. Drei Jahre später war der Kaiser nochmals da. Was der Gute jeweils wollte? Jagen natürlich!
Damit war dann aber die ganz große Zeit der Entenburg auch schon bald wieder vorbei. Das Geschlecht der Fürstenberger orientierte sich in Richtung Donaueschingen, wo sie ein Gebäude erwarben. Das heutige, wirklich sehenswerte Schloss des Hauses Fürstenberg.
Doch zurück nach Pfohren. Nach dem Rückzug der Fürstenberger diente die Entenburg ab Mitte des 16. Jahrhunderts als Zehntscheuer. 1871 wurde sie umgebaut. Heute ist sie wieder bewohnt und deshalb auch nicht zu besichtigen. Aber: Die Anlage ist allemal einen Hingucker wert, gehört ganz sicher mit zu den baulichen Highlights im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Kaiser Karl der Dicke – der Schnufer von Pfohren
Sollten Sie zufällig mal nachts in die Nähe der Entenburg kommen, könnte es sein, dass Sie den Schnufer“ (Schnaufer) hören. Zugeben, ein bisschen gruselig klingt die Geschichte schon. Ist sie auch. Bei dem „Schnufer“ handelt es sich um keinen Geringeren, als Kaiser Karl der Dicke, der hier am 13. Januar 888 bei der Entenjagd in den Sümpfen ums Leben gekommen sein soll. Seitdem ist sein „Schnufen“ hier immer wieder nachts zu hören.
Historiker verweisen zwar darauf, dass er nicht hier, sondern ein paar Kilometer weiter in Neudingen ganz „normal“ das Zeitliche gesegnet habe, doch da klingt die Geschichte, die sich die Pfohrener seit Jahrhunderten erzählen, viel spannender. Und weil dem so ist, ist sie für uns auch die Richtige. Ach ja, besuchen können Sie Karl den Dicken, tatsächlich. Und zwar im Münster auf der Bodenseeinsel Reichenau. Dort ist der Urenkel von Karl dem Großen nämlich begraben.