Foto: simonwhitehurst Adobe Stock
Seine Tage sinbd gezählt; der Emmendinger Eichbergturm muss abgerisseb werden.
Seine Tage sinbd gezählt; der Emmendinger Eichbergturm muss abgerisseb werden.
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Eichbergturm: Aus für Deutschlands höchsten Aussichtsturm – Abriss beschlossen

26. April 2025
Das ist jetzt doch eine traurige Nachricht: Die Tage des Eichbergturms bei Emmendingen sind gezählt. 29 Jahre nachdem er eingeweiht wurde, muss er jetzt abgerissen werden. Und zwar möglichst schnell. Diagnose: irreparable Schäden.

Offizieller Jubiläumsturm Baden-Württembergs

Das ist in diesem Fall besonders schade, weil der Turm aus zweierlei Gründen etwas ganz Besonderes ist: Er ist nicht nur der höchste frei zugängliche Aussichtsturm Deutschlands, der da am Ende ist, sondern er ist auch der offizielle Jubiläumsturm Baden-Württembergs.

Seit Juli 2023 gesperrt

Seit Juli 2023 ist der Turm, den viele als Wahrzeichen der Stadt sehen, gesperrt. Der Grund: Die Douglasienstämme, auf denen der Turm gebaut ist, sind zum Teil marode, eine Einsturzgefahr nicht auszuschließen. Folge:

Sanierung scheitert – Experten geben keine Hoffnung

Eigentlich hatte der Emmendinger Gemeinderat im April 2024 eine Sanierung beschlossen. Die Idee: marodes Holz gegen neues Holz austauschen. Doch nach eingehender Prüfung stellte sich heraus, dass das so nicht funktioniert. Auch ein originalgetreuer Wiederaufbau ist laut Gutachten nicht möglich. Die Idee, den Turm dauerhaft abzusperren und als Denkmal stehen zu lassen, fand in Emmendingen keine Mehrheit. Damit ist klar: Der Eichbergturm wird verschwinden.

Diese Zeiten, in denen mn von der Aussichtsplattform des Eichbergturms solche Aussichten genießen konnte, sind vorbei. Bild: Andreas Schwarzkopf, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Ein Turm der Superlative – Ein echtes Unikat

Das trifft viele hart, denn der Turm ist keiner wie jeder andere. Mit einer Höhe von 53,20 Metern ist er der höchste frei zugängliche Aussichtsturm Deutschlands. Die große Plattform liegt in 43,20 Metern Höhe, erreichbar über 240 Stufen. Zehn weitere führen zur kleinen Spitze auf 45 Metern. Getragen wird die Konstruktion von sechs mächtigen Douglasienstämmen, die gemeinsam mit einem Plattformrahmen einen pyramidenartigen Aufbau bilden – genau diese Stämme sind nun das Problem. An ihnen hat der Zahn der Zeit genagt.

Aussicht mit Wow-Effekt

Wirklich bedauerlich, denn von oben bot sich ein Rundumblick, der sich sehen lassen konnte: Freiamt, Kandel, Rohrhardsberg, Kaiserstuhl, Schwarzwaldkamm, Schweizer Jura, Vogesen und der Isteiner Klotz – bei gutem Wetter reichte der Blick fast grenzenlos in alle Richtungen.
Der Eichbergturm wurde vom eigens gegründeten Eichbergturmverein gebaut, der 1999 ins Leben gerufen wurde. Am 17. September 2005 ging er in das Eigentum der Stadt über und war seither ganzjährig für Besucher geöffnet – nur an Silvester blieb er geschlossen. Bis Juli 2023 die Sperrung kam.

Was ihn zum Jubiläumsturm machte

Dass es der Turm zum offiziellen Jubiläumsturm des Landes Baden-Württemberg gebracht hat, hat natürlich auch seinen Grund: Das Rohgerüst des Turmes, die sechs Baumstämme, wurden am 25. April 2002 aufgerichtet, just am 50. Jahrestag der Entstehung des Landes Baden-Württemberg. Daraufhin überbrachte Regierungspräsident von Ungern-Sternberg im Auftrag des Staatsministeriums die „Geburtstagsflagge“ Baden-Württembergs und hisste sie zusammen mit Turmbauwerkmeister Martin Volz auf der provisorischen Turmspitze.

Abriss soll schnell erfolgen

Dass der Turm überhaupt entstand, ist dem großen Einsatz eines 1999 eigens gegründeten Fördervereins zu verdanken. Am 17. September 2005 ging der Turm in das Eigentum der Stadt über. Der Turm war ganzjährig für Besucher geöffnet – nur an Silvester blieb er geschlossen. Bis eben im Juli 2023 die Sperrung kam. Jetzt hat die Stadt die Aufgabe, den Rückbau abzuwickeln. Und das möglichst schnell.

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