2018 blickt Waldkirch auf mehr als 1.100 Jahre Geschichte zurück und ist Ausrichter der baden-württembergischen Heimattage. Bis heute sind Schätze der Stadtgeschichte unübersehbar, wie beispielsweise die Stiftskirche St. Margarethen oder die mittelalterliche Kastelburg. Beides sind echte Hingucker. Die heutige Stiftskirche wurde 1732-1734 von dem berühmten Vorarlberger Baumeister Peter Thumb erbaut. Das barocke Gotteshaus glänzt mit einer kunstvollen Innenausstattung und die Kastelburg bietet in ihrer Anlage auch als Ruine noch ein klassisches Bild mittelalterlichen Burgenbaus im Breisgau. Der Bergfried (Turm) stammt von 1250/1260, die anderen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Seit 1970 im Besitz der Stadt Waldkirch. Ein tolles Ausflugsziel.
Wenn wir schon bei der Geschichte sind: Das Elztalmuseum schafft vertiefende Einblicke in die Stadt- und Regionalgeschichte sowie das Spektrum des Orgelbaus. Gerne pflegen die Waldkircher auch das Brauchtum: Waldkirch ist nicht nur an Fastnacht als Hochburg bekannt, sondern beherbergt zudem jeweils alle drei Jahre das „Historische Marktplatzfest“ sowie das „Internationale Waldkircher Orgelfest“.
Auch die beiden für Waldkirch über Jahrhunderte prägenden Gewerbe sind immer noch lebendig. Vom 15. bis 18. Jahrhundert lebte die Stadt überwiegend von der Edelsteinschleiferei. In der Blütezeit des Gewerbes im 18. Jahrhundert gab es in der Stadt 28 Schleifereien mit mehr als 400 Beschäftigten. Noch heute produziert die 1825 gegründete Firma Wintermantel Schmuck. In den Sommermonaten werden auf Wunsch Führungen durch die historische Schleiferei angeboten.
Im 19. Jahrhundert wurde Waldkirch als Zentrum für Kirchenorgeln, Drehorgeln, mechanische Konzertorgeln und Orchestrien europaweit bekannt. Bis heute liefern die ansässigen Orgelbauwerkstätten in die ganze Welt und bereichern die Palette der Arbeitsmöglichkeiten. Mittelständische Handwerksbetriebe, Handel-, Dienstleistungs- und Großunternehmen bieten mehr als 8.000 Arbeitsplätze und sorgen für eine nachhaltige Sicherung der Wirtschaftskraft. Zu den Waldkircher Unternehmen, die über die Region hinaus bekannt sind gehört auch „Honig Wernet“, das mit rund 25 verschiedenen Honigsorten – darunter auch viele Schwarzwälder Honigspezialitäten – begeistert. Weitere Infos unter www.honig-wernet.de.
Ob vielfältige Kulturangebote, lebendige Traditionen, unvergessliche Natur- und Freizeiterlebnisse oder ein reges Vereinsleben – zum Ausgleich bietet Waldkirch abwechslungsreiche Möglichkeiten und besitzt dadurch eine ganz besondere Lebensqualität. Ein Beispiel ist der „Naturerlebnispark Waldkirch“, eine Erholungslandschaft mit dem atemberaubenden Baumkronenweg, Europas längster Röhrenrutsche, dem Schwarzwaldzoo, Tretbootverleih, Seeterrasse, Kinderspielplatz und vielem mehr. Also Langeweile ist in Waldkirch nun wirklich ein Fremdwort
Wer es gemütlich mag, lässt es sich auf dem Marktplatz in einem der vielen Cafés bei einem Stück Torte und einem Kaffee gut gehen. Hier ist auch der Startpunkt zur Wanderung auf den 1.243 Meter hohen Kandel. Während im Sommer die Wanderer, Kletterer oder Gleitschirmflieger den Waldkircher Hausberg für sich beanspruchen, bieten in der kalten Jahreszeit die Kandellifte und Loipen alle Möglichkeiten für Wintersportfans.
Der Kandel ist übrigens der wohl sagenumwobendste Berg des gesamten Schwarzwalds. Auf der Teufelskanzel, einem mächtigen Felsmassiv an der Nord-West-Seite, sollen sich früher die Hexen der ganzen Umgebung zum Tanz mit dem Teufel getroffen haben. Eine Randnotiz mit Gänsehautfaktor: Der größte Teil der imposanten Felsformation stürzte ausgerechnet in der Walpurgisnacht 1981 in die Tiefe. Wer da wohl seine Hände im Spiel hatte …