Das Ablassen des Sees war für Arbeiten an der Staumauer und am Stollensystem notwendig geworden. Am 29. August 1983 wurde mit dem Absenken des Wassers begonnen. Der um diese Jahreszeit übliche Badebetrieb, die Seefischerei und der Segelsport hatten Pause. Nach 5 Wochen war der See leer.
Spektakuläres Ausflugsziel
Dennoch gab es für die Besucher einiges zu entdecken. Schon das mächtige Seebecken war ein echter Hingucker, der Blick von der Staumauer in die Tiefe schon fast ein Muss. Nicht nur das: Auch Rudimente der überfluteten früheren Bebauung wurden sichtbar. Dabei wurde allerdings auch mit so mancher Sage aufgeräumt. So zum Beispiel mit der, dass auf dem Seegrund noch ganze Häuer stehen würden. Immerhin: Auch die alte Poststraße kam wieder zum Vorschein und wurde sogar mit Kutschen befahren. Darüber hinaus förderte das Ablassen des Wassers mit Waffen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg richtig Gefährliches zu Tage.
Fische die Verlierer
Nicht zuletzt wollen wir die großen Verlierer nicht vergessen: die Fische. Im Vorfeld konnten nämlich weit weniger Fische abgefischt werden als geplant. Durch den einsetzenden Sauerstoffmangel verendeten schätzungsweise 44 Tonnen Felchen, Hechte, Zander, Barsche, Aale und andere und damit der größte Teil der Bestände
Steinbeck: „Heute nicht mehr notwendig“
Wer jetzt fragt, wann denn nun das Wasser das nächste Mal abgelassen werde, den müssen wir enttäuschen. Wenn der Staudamm hält – von dem wir natürlich alle ausgehen – wohl gar nicht mehr. Erst vor kurzem erklärte der Sprecher der Schluchseewerk-Sprecher Peter Steinbeck gegenüber dem Südkurier dass die Bautechnik inzwischen große Fortschritte gemacht habe. Dies gelte ebenso für die Überwachung, Früherkennung und damit Verhinderung größerer Schäden. Steinbeck gegenüber Schwarzwald aktuell: „Vor diesem Hintergrund ist ein Ablassen des Wassers wie vor 50 Jahren heute ganz einfach nicht mehr notwendig“