Vor 175 Jahren war Rastatt einer der Hauptschauplätze der Badischen Revolution. Einzigartig im Verlauf der Revolutionsgeschehnisse: Im Mai 1849 schlossen sich Soldaten mit aufständischen Bürgern zusammen, um sich gemeinsam für eine freiheitliche Verfassung einzusetzen. Im Ehrenhof des Residenzschlosses kam es zu einem Soldatenaufstand, der letztlich Großherzog Leopold zur Flucht aus Karlsruhe zwang. Mit der Belagerung der Bundesfestung durch preußische Truppen kam es im Juli 1849 in Rastatt zum dramatischen „Showdown“ und zur blutigen Niederschlagung der Revolution durch die Truppen des späteren Kaisers Wilhelm I. Zudem wurden im Ahnensaal Standgerichte abgehalten, bei denen 21 Revolutionäre zum Tode verurteilt.
Sonderausstellung zum Badischen Freiheitskampf
Mit einer Sonderausstellung erinnert das Stadtmuseum Rastatt an den badischen Freiheitskampf, der zu den Meilensteinen in der deutschen Demokratiegeschichte gehört. Anhand zahlreicher Objekte und originaler Dokumente wird nacherzählt, wie es von den ersten liberalen Strömungen in Baden und in Rastatt zum radikalen Kampf um Mitbestimmung und Grundrechte und am Ende zur Unterdrückung demokratischer Forderungen kam.
Brückenschlag zur Gegenwart
Die Revolution scheiterte damals zunächst mit ihren Anliegen. Doch sie legte einen Grundstein für die Demokratiebewegung in Deutschland. Zahlreiche Forderungen von 1848/49 finden sich in unseren heutigen Grundrechten wieder. Demokratie, Freiheit und Grundrechte sind jedoch auch heute keine Selbstverständlichkeit. Dazu positionieren sich in einem Projekt, unterschiedliche Menschen und Gruppen aus Rastatt, der Region und der Welt, in dem deutlich werden wird, wie relevant die historischen Ereignisse und Entwicklungen von 1848/49 auch heute noch sind. Dies zeigen gerade auch Ereignisse und Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit.
Alle Infos rund um die Ausstellung gibt es unter https://www.rastatt.de/kultur-und-freizeit/museen-bibliotheken-und-archiv/stadtmuseum/sonderausstellung-175-jahre-badische-revolution