Tagelöhner gehörten im Schwarzwald in den alten Zeiten meist den ärmeren Teilen der Bevölkerung an. Das Wenige, was sie an Grund und Boden hatten, reichte nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Sie waren daher dazu gezwungen, alle möglichen Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten auf größeren Höfen oder bei Gemeinden anzunehmen. So dienten sie je nach Jahreszeit mal als Helfer bei der Heu- oder Getreideernte, mal als Gehilfen bei der Waldarbeit oder auch beim Wege- und Straßenbau.
Weil die Arbeit von Tagelöhnern schlecht bezahlt wurde, waren auch ihre Frauen und Kinder gefordert, noch etwas dazuzuverdienen. Als Kind eines Tagelöhners brachte man es meist selbst nicht weiter als zum Tagelöhner, da die Zeit für den Unterricht fehlte.
Einen beeindruckenden Einblick über deren karges Leben erhält man im Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Dort ist das Tagelöhnerhaus „s’Wirtstonis“ zu sehen, das 1819 in Oberprechtal erbaut und 2002 ins Gutacher Freilichtmuseum umgesetzt wurde. 2002 ins Gutacher Freilichtmuseum umgesetzt wurde. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner dieses Tagelöhnerhauses mussten sich ihr Zubrot bitter verdienen. Über ein Jahrhundert lang saß man hier z. B. zu allen Tages- und Nachtzeiten bis zu 16 Stunden am Tag am Webstuhl.
Das Häuschen vermittelt eindrucksvoll die beengten, einfachen Lebensverhältnisse der armen Landbevölkerung. Die Inneneinrichtung des Hauses, von den Möbeln über das Geschirr bis zur Wäsche, wurde komplett ins Museum übernommen. Der letzte Bewohner hat das Haus übrigens 1993 übernommen. Die Grundlagen für diesen Bericht haben wir dem Vogtsbauernhof zu verdanken, auf dessen Facebookseite derzeit immer wieder hoch interessante Veröffentlichung über das Leben in den alten Zeiten zu lesen sind. Unser Tipp: einfach mal reinschauen.
Alle Informationen über das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, das in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiern kann und am 24. März in die neue Saison startet, gibt es unter www.vogtsbauernhof.de