Viele glauben, dass mit diesem Brauch der Winter vertrieben wird. Unumstritten ist diese Theorie indes nicht. Der Fasnetsforscher Werner Mezger wird in der Badischen Zeitung mit der Aussage zitiert, dass für ihn das Funkenfeuer schlicht das Ende der Fasnacht bedeute, womit vermutlich alles Gottferne und Teuflische im Feuer verbrennen sollte. Vom Austreiben des Winters hält er offenbar nichts. Wie dem auch sei: Es ist ein großartiges, spektakuläres Schauspiel, das da am Himmel zu sehen ist.
Als Hochburg des Scheibenschießens im Schwarzwald gilt Bernau. Dort kann man das spektakuläre Schauspiel vom 11. bis 18. Februar so früh wie sonst nirgendwo und gleich eine ganze Woche bewundern. Ihr wollt mal dabei sein? Nun, dann nichts wie hin. In der gesamten Fastnachtswoche treffen sich in den Abendstunden ab etwa 18:30 Uhr die Bernauer an den Hängen oberhalb ihrer Ortsteile. Nur am Aschermittwoch ist Funken-Pause. Scheibenfeuer gibt es dabei in den Orten Dorf, Hof, Riggenbach, Kaiserhaus, Gass, Oberlehen und Innerlehen.

Scheibe wird ins Tal geschlagen
„Schiibi, Schiibo! Wem söll die Schiibe goh? Sie söll „der Liebsten“ goh! Goht sie it, no gilt sie it. Schiibi, Schiibo!“ Weit holt der Rufer aus, widmet seine Scheibe einer geliebten Person und schlägt sie kraftvoll über einen Holzbock ins Tal. Sternschnuppengleich verglühend ziehen die Holzscheiben ihre Spuren in den winterlichen Abendhimmel. Einfach nur spektakulär.
Spektakel gibt es in vielen Orten
Doch Bernau ist beileibe nicht der einzige Ort, an dem wir das Scheibenschießen bewundern können. Vor allem am 17. Februar ist das Schauspiel vielerorts den nächtlichen Himmel. Hier noch weitere Termine, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Am 17. Februar findet das Scheibenschlagen beispielsweise abends u.a. in Buchenbach, Freiburg-St. Georgen, Münstertal, Oberried, Schluchsee, Todtnau, Todtnauberg, Wagensteig, Wasenweiler und Zell i. W. statt. Am 18.2. ist in Sulzburg und in Todtnau auf dem Hasenhorn Scheibenschießen angesagt und am 24.2 folgt Schlechtnau. Am 10. März folgt noch eines in Freiburg St. Georgen.