Schwarzwald aktuell
Foto: Foto: Lisa-Marie Grimmer
Jahr für Jahr ein faszinierendes Bild: die Magnolienblüte in der Wilhelma. Über den derzeit aktuellen Stand kann man sich auf einem Blühbarometer informieren.
Jahr für Jahr ein faszinierendes Bild: die Magnolienblüte in der Wilhelma. Über den derzeit aktuellen Stand kann man sich auf einem Blühbarometer informieren.
Foto: Foto: Lisa-Marie Grimmer

Wilhelma: Magnoilienblüte sorgt für einzigartiges rosa-weißes Farbenmeer

9. März 2024
Sie ist berühmt im ganzen Land, Jahr für Jahr die erste Hauptattraktion der Wilhelma im Freien. Die Rede ist von der Magnolienblüte, die dann auch immer Tausende von begeisterten Besuchern nach Stuttgart zieht.

Wie weit die Magnolienblüte fortgeschritten ist, können Sie Tag für Tag aktuell einem Blütenkalender entnehmen, der unter https://www.wilhelma.de/aktuelles/aktuelles/magnolien-bluehbarometer abrufbar ist.

Aufgrund der in diesem Jahr milden Witterung haben die ersten Magnolien schon Ende Februar mit der Blüte begonnen. Mit den wärmer werdenden Sonnenstrahlen und den ersten lauen Frühlingswinden brechen derzeit in der Wilhelma Tausende von handtellergroßen Blüten auf und verwandeln das langgestreckte Oval des Maurischen Gartens in ein rosa-weißes Farbenmeer.

80 Magnolienbäume im Maurischen Garten

Schon ein einzelner Baum weiß mit seinen auffälligen Blüten zu verzaubern, die noch vor dem Blattaustrieb erscheinen. In der Wilhelma indes gibt es viele davon. Allein im Maurischen Garten der Wilhelma stehen schon 80 Magnolienbäume, die mit ihren knorrigen Ästen und den großen filigranen Blüten einen reizvollen Kontrast zu den dunkelgrünen Kegeln der Eiben und den hübschen maurischen Türmchen bilden. Ein Bild, das man nur schwer beschreiben kann, das man eigentlich ganz einfach einmal gesehen haben muss.

Die ältesten Bäume gehen sogar noch auf König Wilhelm I. von Württemberg zurück. 1850 hatte der Monarch für sein neu erbautes Refugium am Neckar die exotischen Blühwunder, die in Ostasien und in Nord- und Mittelamerika zuhause sind, geordert. Neun Bäume dieser inzwischen über 170 Jahre alten Bäume können wir in der Wilhelma bis heute bewundern. Ein ungewöhnliches Alter.

Älteste Blütenpflanzen der Erde

Die Magnolie ist erdgeschichtlich gesehen übrigens ein wahrer Methusalem: Die Gattung ist über 100 Millionen Jahre alt. Damit sind Magnolien die ältesten Blütenpflanzen der Erde. Wer die urwüchsigen älteren Exemplare mit ihren ausladenden, bis auf den Boden reichenden Ästen in der Wilhelma sieht, glaubt das sofort. Von den 335 bekannten Arten sind rund die Hälfte durch den Verlust ihres Lebensraums bedroht. Die Wilhelma unterstützt seit 2019 die Naturschutzorganisation Jocotoco, die in den Andenwäldern Ecuadors nach seltenen Exemplaren sucht und die Waldstücke mit den Fundstellen aufkauft, um sie zu schützen. Auch die Wiederaufforstung mit Magnoliensetzlingen wird mit dem so genannten Artenschutz-Euro gefördert.

Blüte dauert drei bis vier Wochen

Etwa drei bis vier Wochen dauert die Magnolienblüte in der Wilhelma. Den Start der Blühsaison markieren die Sternmagnolien mit ihren weißen, spitz zulaufenden Blütenblättern. Zwei davon stehen vor der Terrakottawand am Eingang des Zoologisch-Botanischen Gartens: Stehen sie in vollem Ornat, bereiten sich im Innenbereich die Tulpenmagnolien mit ihren prächtigen Blüten auf ihren Auftritt vor. Insgesamt buhlen 27 verschiedene Arten und Sorten im größten Magnolienhain nördlich der Alpen um die Blicke der Besucher*innen.

Zwei Wochen langstehen alle Arten gleichzeitig in ihrer üppigen Pracht. Nur eines fürchten die Wilhelma-Gärtner*innen: knackigen nächtlichen Frost. Dann nämlich sinken die Blütenblätter bald zu Boden. Doch derzeit scheint die Gefahr gering. In den nächsten Tagen sieht es nicht nach Minustemperaturen aus.

Alles über die Wilhelma finden Sie auf deren wirklich gut gemachten Internetseiten unter www.wilhelma.de

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