Schwarzwald aktuell
Foto: Kapuhs/DJV
Foto: Kapuhs/DJV

Wildwechsel: Alarmstufe Reh – Gas weg, Augen auf!

29. April 2018

Klar ist es schön, auf den Straßen des Schwarzwalds unterwegs zu sein. Doch Vorsicht, in den zahlreichen Waldgebieten des Schwarzwald und an Feldern lauert gerade im Frühjahr eine große Gefahr, die zu schwersten Unfällen führen kann. der Wildwechsel.

„Vorsicht Reh“ warnt der Deutsche Jagdsverband denn jetzt auch, denn im Frühjahr kracht es besonders häufig zwischen Wildtier und Wagen. Mit dem Frühjahr steigt die Aktivität vieler heimischer Wildtiere rapide an. Vor allem Pflanzenfresser wie das Reh sind jetzt besonders viel unterwegs und haben Heißhunger auf zartes Grün. Hinzu kommen Revierkämpfe: Die männlichen Tiere stecken jetzt ihre Territorien neu ab. Kommt dem Platzbock ein Jüngling ins Gehege, wird er vehement verjagt. Dabei geht es auch blindlings über Straßen.

Keine andere Säugetierart ist derart häufig in Wildunfälle verwickelt: Laut einer aktuellen Statistik des Deutschen Jagdverbandes (DJV) ereigneten sich allein in der Zeit vom 1. April 2016 bis 31. März 2017 knapp 195.400 Unfälle mit Rehen. Das sind knapp 85 Prozent aller Wildunfälle.

Um Zusammenstöße zu vermeiden, rät der (DJV), Wildwechsel-Warnschilder zu beachten und besonders entlang von Wald-FeldRändern sowie im Wald aufmerksam und mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Gerade in der Morgen- und Abenddämmerung, abe auch bei Nacht und Nebel steigt die Wildunfallgefahr. Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält. Was viele Autofahrer nicht wissen: Selbst ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 60 ein Aufschlaggewicht von 800 Kilogramm.

Wenn es doch gekracht hat, Ruhe bewahren und als Erstes die Unfallstelle absichern: Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen. Bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und gegebenenfalls den Notruf wählen (112). Jäger oder Polizei (110) verständigen und Standort melden. Der DJV appelliert an Autofahrer, jeden Unfall aus Tierschutzgründen zu melden – auch wenn kein sichtbarer Schaden entstanden ist. Tote Tiere möglichst – ohne dabei sich oder andere zu gefährden – an den Straßenrand ziehen (Handschuhe tragen). Zu lebenden Tieren Abstand halten.

Einem geflüchteten Tier nicht folgen. In der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden. Achtung: Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafba: Für die Versicherung eine Wildunfallbescheinigung vom Jäger ausstellen lassen.

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