Foto: Erzbistum Köln
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ (Gen 3,19). Das sind die Worte mit denen in der Kirche das Aschekreuz gespendet wird.
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ (Gen 3,19). Das sind die Worte mit denen in der Kirche das Aschekreuz gespendet wird.
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Warum der „Aschermittwoch“ so heißt, wie er heißt

14. Februar 2024
In einem berühmten Lied heißt es: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Ja, das stimmt so auch. Zumindest was das närrische Treiben anbelangt, das uns gerade in der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet in den letzten Tagen so in Atem gehalten hat. Der Aschermittwoch markiert den Beginn einer 40-tägigen Fastenzeit und damit auch das närrische Treibens.

Die Fastenzeit hat in der Kirche eine lange Tradition. Ursprünglich fiel der erste Fastentag auf den 6. Sonntag vor Ostern. Papst Gregor der Große (590-604) verlegte den Beginn auf den davorliegenden Mittwoch, um die Sonntage als „Tag des Herrn“ von der Fastenzeit auszunehmen. Diesen Mittwoch nennen wir heute „Aschermittwoch“. So beläuft sich die Zeit exakt auf 40 Tage. 

Die 40 Tage erinnern an den Zeitraum, in dem Jesus in der Wüste gefastet haben soll. In der österlichen Bußzeit bereiten sich die Gläubigen durch Besinnung auf den Glauben, Sühne und Reduzierung auf das Wesentliche auf das kommende Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr, vor. Die innere Einkehr und die Fokussierung, wie Jesus zu fasten stehen bei Katholiken besonders im Vordergrund.

Das Aschekreuz

Am Aschermittwoch gibt es in der Kirche das berühmte Aschekreuz aufs Haupt oder auf die Stirn. Seit dem 12. Jahrhundert wird die Asche bis heute durch das Verbrennen von den Palmzweigen vom Palmsonntag aus dem letzten Jahr erzeugt. Die Asche steht dabei stellvertretend für die Vergänglichkeit und die Reinigung der Seele, da Asche ab dem Mittelalter auch als Reinigungsmittel genutzt wurde. Heute sind es nicht nur die Christen, die an den 40 Tagen bis Ostern fasten, sondern es machen auch viele, viele andere mit, weil längst bekannt ist, dass eine Zeit die Zeit des Fastens generell Körper und Seele gut tut.

Fastenzeit Grund für die Fasnet

In einem sind sich heutzutage nahezu alle Experten einig:  Egal, ob das nun die Fasnet oder der Karneval ist: Die Menschen wollten vor dem Beginn der Fastenzeit, die früher eine noch viel größere Bedeutung hatte, das Leben noch einmal richtig genießen, nach Herzenslust trinken und essen, einfach noch einmal einen, um es etwas salopp zu formulieren. Noch einen „draufzumachen“: Auch das Wort „Karneval“ gibt einen guten Hinweis auf den Kern der Karnevalstage. Es kommt wahrscheinlich aus dem Lateinischen und bedeutet „Carne vale“, also „Fleisch – lebe wohl“. 

Dazu gesellten sich im Laufe des Mittelalters noch Musik und Tanz und ab dem 15. Jahrhundert gingen die Akteure der Fastnacht Laut dem Fasnachtsexperten Werner Mezger mehr und mehr dazu über verkleidet und maskiert herumzulaufen, um sich so „im Schutz der Unkenntlichkeit leicht der unmittelbaren Kontrolle durch die Ordnungsorgane entziehen zu können.“ Der Obrigkeit war das fasnächtliche Treiben inzwischen nicht mehr so ganz geheuer.

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