Foto: Bichler
Traumhafte Aussichten am laufenden Band sind eines der herausragenden Merkmale dieser Wanderung.
Traumhafte Aussichten am laufenden Band sind eines der herausragenden Merkmale dieser Wanderung.
Foto: Bichler

Wandern / Schwarzwald: Hoch hinaus auf dem Bernauer Hochtal-Steig

10. April 2025
Man muss sie eigentlich einfach mal „gemacht“ haben: Die Rede ist von der Wanderung Bernauer Hochtal-Steig. Eine Top-Wanderung im Schwarzwald. Ja, vielleicht könnt ihr dann schon bald sagen, dass ihr auf „Deutschlands schönstem Wanderweg 2025“ unterwegs gewesen seid. Dafür ist er nämlich in der Kategorie Tagestouren nominiert. Die Wahl läuft derzeit und du kannst ihm mit deiner Stimme zum Sieg verhelfen! Doch der Reihe nach.

Charakteristik

Da, wo der südliche Schwarzwald mit dem Herzogenhorn auf bis zu 1.415 Meter ansteigt, erstreckt sich das weite Bernauer Hochtal. Auf diesem Weg zeigt sich der Südschwarzwald von seiner schönsten Seite. Rund 16 Kilometer führt er auf urigen Pfaden durch märchenhafte Wälder, ausgedehnte Weidefelder und bietet wunderschöne Ausblicke. Zu den besonderen Höhepunkten zählen die herrlichen Panoramen auf den südlichen Schwarzwald, die 140 Kilometer entfernten Alpen sowie das Hochtal und seine zehn kleinen Ortsteile. Mit 689 Höhenmetern ist der Bernauer Hochtal-Steig einer der anspruchsvolleren Schwarzwälder Genießerpfade.

Streckenverlauf

Start ist am ausgeschilderten Wanderparkplatz des Hochtal-Steigs direkt oberhalb des Bernauer Ortsteils Weierle auf 885 Metern. Zunächst führt er über eine Bergweide zum Holzmättle (875 m). Auf einem teils felsigen, teils wurzeligen Pfad durch Wald wandern Sie bergauf zum 1.075 m hohen Hohfelsen. Von diesem Felsmassiv hat man einen herrlichen Ausblick auf das Hochtal mit den Ortsteilen Oberlehen, Unterlehen und Weierle.

Tierische Begegnung auf unserer Wanderung: Hier mit den berühmten Hinterwälder Rindern, der kleinsten Rinderrasse Mitteleuropas. Foto: Michael Arndt

Bergweiden und Blumenvielfalt

Noch ein kurzes Stück durch den Wald, dann wandert man entlang ausgedehnter Bergweiden. Hinterwälder sieht man hier – die kleinste Rinderrasse Mitteleuropas. Auf einer „Himmelsliege“ kann man hier oben wunderbar Stille genießen. Am Riggenbacher Eck auf 1.125 m ist die Neumannshütte, eine Schutzhütte mit Sitzgruppe, Grillstelle, Himmelsliege und weiter Aussicht auf das Bernauer Tal.

Auf zu den zwei Spießhörnern

Die nächste Etappe führt – meist auf naturnahen Pfaden – durch abwechslungsreiche Wälder an den Spießhörnern vorbei. Der Aussichtspunkt „Am Kleinen Spießhorn“ auf 1.330 m ist ein traumhafter Logenplatz: Der Blick schweift über den zweithöchsten der Schwarzwaldberge, das Herzogenhorn mit seinem Gipfelkreuz (1.415 m), und den dritthöchsten, den Belchen mit seiner runden Kuppe (1.414 m). Bei guter Sicht beeindruckt die langgezogene Alpenkette. Rund 140 Kilometer sind Eiger, Mönch und Jungfrau entfernt. Wer wissen möchte, welche Berge vor ihm liegen, schaut durch das Viscope – ein Fernrohr, das automatisch Bergnamen und deren Höhen einblendet.

Auf einem Waldpfad erreicht man nach kurzer Wegstrecke den Gipfelpavillon beim 1.349 m hohen Spießhorn. Zugleich ist hier der höchste Punkt des Hochtal Steigs. Über das Nachbartal Menzenschwand hinweg erblickt man die große Kuppel des Doms von St. Blasien.

Halbzeit: Pause im Berggasthaus zum Krunkelbach

Jetzt wandert man auf einem Wurzelpfad stets bergab, durch lichten Nadelwald. Durch die Bäume sieht man den höchsten der Schwarzwaldberge: den ausladenden Feldberg mit seiner 1.493 m hohen Kuppe.

Über ein Weidefeld gelangt man dann hinauf zur 1.294 m hohen Krunkelbachhütte. ein beliebtes Berggasthaus mit reichhaltiger Vesperkarte. Auch Übernachten ist möglich. Wer sich ganz besonders verwöhnen möchte: Ein Bad im „Hotpot“, einem großen Holzzuber mit warmem Wasser, muntert müde Muskeln auf. Bitte vorher anmelden.

Zur Sonnenseite des Hochtals

Nun geht‘s wieder Richtung Bernau: Von der Himmelsliege am Milchberg schweift der Blick über das gesamte Bernauer Hochtal. Hochtal Steig und Hans-Thoma-Weg verlaufen zusammen. Schmal und teils steil führt der Pfad in Serpentinen bergab durch einen wunderschönen Buchenwald, dann über Bergwiesen und Weiden zum Scheibenfelsen auf 1.052 m. Seinen Namen hat er von dem Brauch des Scheibenschlagens: Am Ende der Fastnachtszeit lassen Einheimische von hier aus glühende kleine Holzscheiben ins Tal hinabsausen – verbunden mit guten Wünschen für Familie und Freunde und mit Vorfreude auf den Frühling.

Auf der Hälfte der Wanderung lockt die Krunkelbachhütte mit einem zünftigen Schwarzwälder Vesper. Foto: © Landkreis Waldshut · Markus Balkow ·CC BY-SA

Ausklang mit Hochtal-Blick

Nach dem Abgang vom Scheibenfelsen geht der Hochtal Steig in den Bernauer Panoramaweg über – einer der schönsten Wege mit Weitblick im südlichen Schwarzwald. Nahezu ohne Auf und Ab wandert man in einer Höhe von rund 1.000 m bis zum Kaiserberg und genießt die Sonnenseite des Hochtals entlang ausgedehnter Bergweiden. Zu jeder Jahreszeit begeistert der Pflanzenreichtum. Zahlreiche Bänke sowie Himmelsliegen laden immer wieder zum Verweilen ein.

Vom Kaiserberg aus führt der Hochtal Steig dann nur noch bergab bis zum Startpunkt am Wanderparkplatz.

Infos

Start und Ziel: Wanderparkplatz oberhalb des Bernauer Ortsteils Weierle
Distanz: 15,6 km
Auf- und Abstieg: 689 m
Höchster Punkt: 1.339 m
Tiefster Punkt: 872 m

Wahl „Schönster Wanderweg Deutschlands 2025“

Falls euch die Tour gefällt, könnt ihr der Wanderung eure Stimme geben. Mit eurer Teilnahme habt ihr auch die Chance auf attraktive Preise. Vergeben wird die Auszeichnung vom „Wandermagazin“. Dabei handelt es sich um eine Publikumswahl. Der Titel wird in zwei Kategorien vergeben: Zum einen für Mehrtagestouren und zum anderen für Tagestouren – die Kategorie, in der diese Wanderung dabei ist.

Von den insgesamt 20 Touren, die deutschlandweit nominiert sind, kommen allein fünf aus dem Schwarzwald – die wir euch alle noch vorstellen werden. Abgestimmt werden kann im Internet bis zum 30. Juni auf der Seite wandermagazin.de/wahlstudio. Dort gibt es auch Infos über alle Touren.

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