Schwarzwald aktuell
Foto: © Stadt Donaueschingen, Tobias Raphael Ackermann
Beeindruckend und Donaueschingen prägend: das Schloss und die Kirche St. Johann. Vor 300 Jahren wurde der Grundstein für den Bau des Schlosses gelegt.
Beeindruckend und Donaueschingen prägend: das Schloss und die Kirche St. Johann. Vor 300 Jahren wurde der Grundstein für den Bau des Schlosses gelegt.
Foto: © Stadt Donaueschingen, Tobias Raphael Ackermann

Vor 300 Jahren: Donaueschingen wird Residenz des Hauses Fürstenberg

26. Januar 2023
Das Jahr 1723 war eines, ohne das vieles nicht nur in Donaueschingen, sondern auch darüber hinaus in der Region anders aussehen würde, als das heute der Fall ist. Es war das Jahr, in dem das Adelsgeschlecht des Hauses Fürstenberg seine Residenz nach Donaueschingen verlegte.

1723: Spatenstich für das Schloss

Und diese Erhebung zur Fürstlich Fürstenbergischen Residenzstadt hatte immense Bedeutung, prägte die weitere Entwicklung Donaueschingens entscheidend. Noch im gleichen Jahr legte Fürst Josef Wilhelm Ernst den Grundstein für den Bau eines repräsentativen Barockschlosses als Sitz seines Adelsgeschlechtes und standesgemäßem Mittelpunkt eines der größten Staatswesen im Südwesten Deutschlands. Der Residenzort erhielt ein barockes Gepräge und wurde als Sitz des Hofstaates und der Regierung zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum.

Bis heute die Stadt prägend

Außer dem Schloss entstanden weitere herrschaftliche Funktions- und Repräsentativbauten, die bis heute das Gesicht der Donauquellstadt prägen. Denken wir nur einmal als ein Beispiel an die katholische Kirche St. Johann mit ihrer herrlichen Doppelturmfassade im Stil des böhmischen Barocks und ihrer kostbaren Innenausstattung.

Doch zurück zum Schloss. Im Laufe der Zeit wurde es immer wieder einmal an die sich veränderten Wohnbedingungen angepasst. Entscheidendes passierte dabei in den Jahren 1892 bis 1896. Es war die Zeit, in der das Schloss mit einem neuen vorspringenden Mitteltrakt und einer Kuppel ein neues Gesicht erhielt. Dies gilt auch für die Innenräume, die völlig neu gestaltet wurden. Die prächtigen Empfangs- und Repräsentationsräume können bei kunsthistorischen Führungen besichtigt werden.

Ein weiteres, wichtiges Kapitel in der Schlossgeschichte wurde 2002 aufgeschlagen, als S.D. Fürst Heinrich und seine Familie in das Gebäude einzogen und mit 2007 abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen dafür sorgte, dass die Fürstliche Residenz heute wieder zu den besterhaltenden Schlösser Baden-Württembergs gehört.

Einzigartig in der deutschen Schlösserlandschaft

Ja, das Fürstenhaus, die Stadt, sie alle können stolz auf dieses Bauwerk ein. In Donaueschingen steht ein Schloss, das durch die Veränderungen den repräsentativen Anspruch und das Platzangebot eines Schlosses mit dem Wohnkomfort einer Villa vereint. Dies alles unter dem Vorzeichen eines französisch geprägten Stilempfindens. In der weithin durch barocke Bauten geprägten deutschen Schlösserlandschaft steht es damit einzigartig da.

Unterwegs im Fürstlichen Park

Wenn Sie in Donaueschingen sind, müssen Sie sich natürlich unbedingt die vor einigen Jahren neu gestaltete Donauquelle beim Schloss anschauen und einen Spaziergang durch den herrlichen, öffentlich zugänglichen Schlosspark machen. Der um 1820 im französischen und englischen Stil angelegte Park beeindruckt mit seinem alten Baumbestand, seinen Teichen und Wasserläufen und einer ganzen Reihe historischer Denkmäler. Im Südosten des Geländes können Sie sich den völlig neu gestalteten Ort anschauen, an dem Brigach und Breg die Donau zu Weg bringen. Der Zusammenfluss wurde vor allem aus ökologischen Gründen verlegt. Seitdem ist die Donau um 300 Meter länger und Donaueschingen um eine großartige Attraktion reicher.

Nur 2 Minuten von der Quelle, sind Sie an der richt’gen Stelle

Ja, und da ist noch etwas, was viele, viele mit Donaueschingen und vor allem mit Fürstenberg verbinden: das Bier. Und in der Tat: Ohne die Verlegung des Residenzsitzes würde es die Brauerei in Donaueschingen heute nicht geben. Unser Tipp: Nur zwei Minuten von der Quelle, sind Sie an der richt’gen Stelle. Da ist nämlich die Fürstenberg-Brauerei daheim.

Attraktion im Fürstlichen Park: die Donauquelle Foto: Tobias Baumann

Fürstenberg und das Bier

Am 18. Januar 1283 hatte Graf Heinrich I. von Fürstenberg von König Rudolf I. von Habsburg das Brauprivileg erhalten. Im Laufe der Zeit gewann das Bierbrauen im Fürstentum mehr und mehr an Bedeutung. Dies führte dazu, dass sich das Fürstenhaus nach dem Umzug  nach Donaueschingen 1739 in Schlossnähe zu einem Brauerei-Neubau entschloss. Bis heute ist die Fürstenberg-Brauerei hier daheim. 2005 verkaufte das Adelshaus das Unternehmen.. Der Eigentümer hat sich geändert, die herausragende Qualität des Bieres ganz sicher nicht. Nach wie vor erhebt man in Donaueschingen den Anspruch, eines der besten Biere der Welt zu brauen.

Nur ein paar Meter vom Schloss und der Donauquelle entfernt hat die Fürstenberg-Brauerei ihren Sitz. Bild: Fürstenberg-Brauerei

Infos

Wer mehr über das Haus Fürstenberg, seine Geschichte, die Familie, ihr vielfältiges Wirken, ihre heutige noch große Bedeutung erfahren möchte, dem empfehlen wir die stark gemachten, sehr informativen Seiten www.haus-fuerstenberg.com .Wussten Sie beispielsweise, dass das Fürstenhaus der zweitgrößte private Waldbesitzer Deutschlands ist? Auf den Seiten gibt es auch Informationen darüber, wie Sie sich zu Schlossführungen anmelden können oder wann die Einrichtungen wie die weithin bekannten Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen, die Hofbibliothek oder das Fürstenbergische Archiv geöffnet haben.

Informationen über die Stadt Donaueschingen gibt es unter www.donaueschingen.de und die Brauerei erreichen Sie im Internet unter www.fuerstenberg.de

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