Schwarzwald aktuell
Foto: Gemeinde Königsfeld
Albert Schweitzer an der Orgel in Königsfeld
Albert Schweitzer an der Orgel in Königsfeld
Foto: Gemeinde Königsfeld

Vor 100 Jahren: „Urwalddoktor“ Albert Schweitzer zieht nach Königsfeld

7. Juli 2023
Albert Schweitzer – für viele ist er vor allem als „Urwalddoktor” ein Begriff. Doch wussten Sie, dass Albert Schweitzer – wenn er nicht im zentralafrikanischen Lambarene war, wo er ein Krankenhaus aufbaute und es mit großer Hingabe leitete, im Schwarzwald, genauer gesagt, in Königsfeld lebte und sich und seiner Familie dort ein Haus baute? Vor genau 100 Jahren – 1923 -zog er dort ein.

Friedensnobelpreisträger

Albert Schweitzer machte sich nicht nur als „Urwalddoktor“ einen großen Namen, sondern auch als evangelische Theologe, begnadeter Organist und Philosoph. Der Mann, der 1954 den Friedensnobelpreis erhielt, war ohne Zweifel eine der herausragenden Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. 

Als Albert Schweitzer 1923 mit seiner Frau Helene und Tochter Rhena nach Königsfeld zog, war er bereits eine Berühmtheit. Dass die Schweitzers ausgerechnet nach Königsfeld kamen, hatte natürlich seinen Grund. Schweitzer hatte damals den Entschluss gefasst, wieder nach Lambarene zurückzukehren. Seine Frau konnte ihn dabei wegen eines Lungenleidens nicht begleiten. Der heilklimatische Kurort Königsfeld, den das Ehepaar von früher her kannte, bot sich als neue Heimat an.
Ein Schritt, den die Familie nie bereute.

Sie lebten gerne in Königsfeld

Ja, sie lebten gerne in Königsfeld. Sehr gerne sogar. Für Albert Schweitzer war es stets ein Ort der Ruhe, an dem er sich – manchmal nur für Tage oder Wochen – von seiner ärztlichen Tätigkeit im tropischen Lambarene erholen und seiner schriftstellerischen Arbeit widmen konnte. Hier bereitete er sich auch auf seine europaweiten Vortrags- und Konzertreisen als Organist vor. Seine Ehefrau stand ihm dabei auf verschiedene Weise zur Seite. Die Orgel, auf der Albert Schweitzer in Königsfeld spielte, kann man noch heute im spätbarocken Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeinde bewundern.

Das Haus; das Albert Schweitzer 1923 in Königsfeld bauen ließ und das er 1923 bezog, ist heute ein viel besuchtes Museums-, Dokumentations- und Begegnungszentrum, das an den großen Deutschen erinnert. Bild: Gemeinde Königfeld

„Die Zeit in Königsfeld“ so sagte Albert Schweitzer einmal, „war die schönste meines Lebens. Hier konnte ich ruhig arbeiten, hatte eine Orgel, konnte im Wald gehen, hatte viele Freunde.“ Schweitzer starb 1965 in Lambarene. Seine Frau, die bis zuletzt in Königsfeld gelebt hatte, war bereits 1957 verstorben. Auch sie fand in dort ihre letzte Ruhestätte.

Sehenswert: das Albert-Schweitzer-Haus

In Königsfeld gibt es heute noch viele Spuren des großen Deutschen. Vor allem natürlich das Albert-Schweitzer-Haus, sein ehemaliges Wohnhaus, das auf eindrucksvolle Weise an sein Leben erinnert und zu einem weithin bekannten Museums-, Dokumentations- und Begegnungszentrum geworden. Wichtigste Aufgabe der Ausstellung ist es, die aktuelle Bedeutung des Lebens, des philosophischen und theologischen Werkes Albert Schweitzers und seiner Weltanschauung der „Ehrfurcht vor dem Leben“ für die Menschen heute darzustellen. Gehen Sie hin! Es lohnt sich!

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