Foto: Achim Keller
So kennt man ihn in Freiburg: Christian Streich, einer der auch an der Außenlinie alles gibt. Auf den „Breisgau-Vulkan“ wird man jetzt dann aber bald verzichten müssen. Bilder: Achim Keller.
So kennt man ihn in Freiburg: Christian Streich, einer der auch an der Außenlinie alles gibt. Auf den „Breisgau-Vulkan“ wird man jetzt dann aber bald verzichten müssen. Bilder: Achim Keller.
Foto: Achim Keller

Tschüss Christian Streich: Mach’s gut und vielen, vielen Dank für alles!!

18. März 2024
Man kann es sich nur schwer vorstellen, aber man wird sich daran gewöhnen müssen. Der SC Freiburg wird bald ohne Christian Streich auskommen müssen. In einer emotionalen Videobotschaft teilte er heute mit, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und den SC Freiburg zum Saisonende nach 29 Jahren - davon nach 12 Jahren als Cheftrainer - verlassen wird.

„Ich habe lange überlegt und viele Gespräche geführt, aber ich glaube, nach 29 Jahren ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um Raum zu geben für neue Energien, neue Leute und neue Möglichkeiten. Es war mir schon in der Vergangenheit sehr wichtig, dass ich den Zeitpunkt nicht verpasse, zu dem ich glaube, dass es Zeit ist zu gehen“ sagte Streich in seinem Statement und , dass dies „schweren Herzens, sehr schweren Herzens“ geschehe.  Der Coach: „Dieser Verein ist mein Leben.“ Er sei voller Dankbarkeit für die große Unterstützung und Zuneigung, die er immer erfahren habe und dafür, „dass ich das alles erleben durfte.“

Weg führte bis nach Europa

Der 1965 in Weil am Rhein geborenen Trainer war seit 2012 Cheftrainer des Schwarzwälder Clubs und hat ihn mit höchster Kompetenz, Leidenschaft und Menschlichkeit zu einer festen Größe in der Fußball-Bundesliga gemacht. Zweimal gelang dem Coach mit seinem Team der Sprung ins Achtelfinale der UEFA Europa League. 2022 stand er in Berlin im DFB-Pokalfinale, das damals nur sehr unglücklich verloren wurde. Ihre größte Bewährungsprobe bestand die Beziehung zwischen Streich und dem SC Freiburg wohl im Jahr 2015, als der Verein aus der Bundesliga abstieg und der Club dennoch an seinem Trainer festhielt. Der schaffte dann auch den sofortigen Wiederaufstieg.

Streich – in Freiburg ist er Kult

Christian Streich wurde in Freiburg zur Kultfigur, gefeiert und geliebt von den Fans, aber gerade auch von den Spielern respektiert und hochgeachtet. Wegen seiner engagierten Auftritte an der Seitenlinie auch als „Breisgau-Vulkan“ bezeichnet, nahm er auch bei gesellschaftlichen Themen kein Blatt vor den Mund, setzte sich für ein menschlichen Umgang, getragen von gegenseitigem Respekt ein. So warnte er zuletzt nachdrücklich vor dem Erstarken rechtsradikaler Kräfte.

Letztes Heimspiel am 11. Mai

Schon jetzt werden viele an den 11. Mai denken, den 33. Spieltag in dieser Bundesligasaison, wenn der SC Freiburg im letzten Heimspiel der Saison auf Heidenheim trifft. Es wird ein Abschied von einem Trainer geben, wie ihn die Bundesliga in ihrer langen Geschichte wohl noch nie erlebt. Einmal noch den Breisgau-Vulkan im Europa Park-Stadion erleben, Danke und Tschüss sagen –was wird da los sein. Es wird ein Tag werden, der in die Geschichte eingehen wird.

Und wer kommt jetzt?

Zu denen, die jetzt als Nachfolgekandidat gehandelt werden, gehört der frühere SC-Kapitän Julian Schuster, derzeit Verbindungsmann zwischen Profis und Nachwuchs. Andere halten es nicht für ausgeschlossen, dass auch der aktuelle Coach der Freiburger Drittliga-Mannschaft befördert werden könnte. Vielleicht gibt es ja auch eine Lösung von außerhalb. Wie dem auch sei: Es sind auf jeden Fall riesige Fußstapfen, die der neue Mann vorfinden wird. Der Verein hat verlauten lassen, dass eine Entscheidung zeitnah bekanntgegeben werde.

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