Foto: Arne Kolb (Nationalpark Schwarzwald)
Auerhahnbalz
Auerhahnbalz
Foto: Arne Kolb (Nationalpark Schwarzwald)

Trendwende? 2023 Rückgang des vom Aussterben bedrohten Auerhuhns gestoppt!

11. Januar 2024
Na, das ist doch einmal eine gute Nachricht! Nach Angaben des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums konnte der Rückgang des vom Aussterben bedrohten Auerhuhns 2023 nach langer Zeit erstmals wieder gestoppt werden.

Mehr balzende Hähne gezählt

Ob es sich dabei um eine nachhaltige Entwicklung handelt, muss sich allerdings erst noch zeigen. Immerhin: Das abgelaufene Jahr gibt zumindest Grund zur Hoffnung. Nach Angaben des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums konnten 2023 erstmals nach 11 Jahren der Abwärtstrend gestoppt werden. Mit 106 balzenden Hähnen wurden knapp 10 Prozent mehr gezählt, als im Vorjahr, als man mit 97 Tieren einen historischen Tiefstand erreicht hatte. Allerdings sind das noch immer deutlich weniger Tiere als vor 11 Jahren. Im Frühjahr 2012 konnten noch über 300 balzaktive Hähne vermeldet werden.

Rund 220 Auerhühner im Schwarzwald

Insgesamt wird der Bestand des Auerhuhns von Experten aktuell auf etwa 220 Tiere geschätzt. Bis vor zehn Jahren lag er noch bei etwa 500 bis 600 Tieren. Es wird angenommen, dass der starke Bestandsrückgang innerhalb der letzten zehn Jahre mit dem Zuwachsen der Freiflächen und lichten Waldstrukturen, die durch den Sturm Lothar Ende 1999 entstanden sind, zusammenhängt.

Größter flugfähige Waldvogel Europas

Das Auerhuhn ist der größte flugfähige Waldvogel Europas und gilt so etwas als der „Urvogel“ des Schwarzwalds, in dem er in alten Zeiten weit verbreitet war. Seine Lebensräume sind sonnendurchfluteten und mit Heidelbeeren durchzogenen aufgelockerten und abwechslungsreichen Bergwälder.  Während baumreiche Flächen Schutz vor Räubern wie Fuchs oder Habicht bieten, sorgt die Sonne in den lichteren Ecken für die Leibspeise des Auerhuhns: die Heidelbeere.

Wer das Überleben des Auerhuhns im Schwarzwald ermöglichen will, muss an dem Schutz seiner Lebensräume ansetzen. Genau das hat ein aktualisierter Maßnahmenplan zum Schutz der seltenen Tiere zum Ziel. Dazu gehörtbeispielsweise die Auflichtung des Waldes, um den Lebensraum auerhuhngerechter zu gestalten. Außerdem sollen bestimmte Abschnitte für Touristen gesperrt werden, damit die Tiere nicht gestört werden. Allerdings: mit dem Ausbau der Windenergie könnten dem Vogel neue Gefahren drohen.

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