Auffallend: Besonders die Großstädte konnten überdurchschnittlich zulegen. Richtig Grund zum Strahlen hatte beispielsweise der Stadtkreis Freiburg. Die Breisgaumetropole konnte nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt bei den Gästezahlen mit 813.216 Ankünften die 800.000er-Marke knacken. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr betrug stolze 6,8 Prozent. Noch größer war die prozentuale Zunahme bei den Übernachtungen. Dort wurde mit einem Plus von 7,9 Prozent gegenüber 2016 die aus dem Jahr 2015 stammende Bestmarke von 1,448 Millionen mit 1,551 Millionen förmlich pulverisiert. Damit lag Freiburg noch einmal deutlich über den prozentualen Zuwächsen, die der Schwarzwald insgesamt bei seinem neuen Tourismusrekord erreicht hat.
Dies gilt auch für den Stadtkreis Karlsruhe, der sich über 669.579 Gäste freuen konnte, was einem Zuwachs von 4,8 Prozent entspricht. Noch größer ist das prozentuale Plus mit 6,1 Prozent bei den Übernachtungen, die auf über 1,551 Millionen kletterte. Damit erklomm auch die Fächerstadt bislang noch nie gekannte Höhen. Die Ergebnisse von Freiburg und Karlsruhe machen deutlich, dass der Städtetourismus immer beliebter wird. Auch der dritte Stadtkreis, den es in der Ferienregion Schwarzwald gibt – Baden-Baden – meldet weit überdurchschnittliche Zuwächse. Die 421.908 Gästeankünfte bedeuten ein Plus von 7,2 Prozent, die damit erreichten 967.040 Übernachtungen einen Zuwachs von 4,8 Prozent.
Werfen wir einen Blick auf die Landkreise. Die meisten Gäste gab es 2017 im Ortenaukreis mit über 1.645 Millionen Gästeankünften, die es auf über 3.596 Millionen Gäste brachten. Was die Zahl der Gäste anbelangt folgt der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 1.408 Millionen (+0,9 Prozent) auf Platz 2, ist aber dafür bei den Übernachtungen mit über 4.858 Millionen weiter klar die Nummer eins. Die Erklärung dürfte relativ einfach sein. Bei der überdurchschnittlich hohen Übernachtungszahl profitiert der Ortenaukreis vor allem vom Europapark, während der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit einer deutlich höheren Aufenthaltsdauer aufwarten kann als die Ortenau. Bei den Landkreisen ist es übrigens der Landkreis Rastatt, der 2017 mit 5,5 Prozent bei den Gästezahlen und 5,4 Prozent bei den Übernachtungen schwarzwaldweit die höchsten Zuwachsraten erzielen konnte.
Wer wissen will, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für eine jeweilige Stadt oder einen Kreis ist, kann dies wohl am besten feststellen, wenn er die Zahl der Einwohner im Vergleich zu der Zahl der Übernachtungen setzt. Und hier ist der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald absolute Spitze. Nicht nur im Schwarzwald, sondern in ganz Baden-Württemberg. Auf 1000 Einwohner kommen hier 18.658 Übernachtungen. Und auch die Nummer 2 im Ländle kommt aus dem Schwarzwald: Baden-Baden. Der Stadtkreis bringt es auf 17.807. Geknackt wird diese 10.000er-Marke im Schwarzwald auch noch vom Landkreis Freudenstadt, der es mit seinen 1.695.884 Millionen Übernachtungen auf 14.533 Übernachtungen pro 1000 Einwohner bringt. Zum Vergleich: In Freiburg sind es beispielsweise „nur“ 6.819 pro 1000 Einwohner.
Der Schwarzwald in Rekordlaune
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Zum Schluss noch einmal ein Blick auf den gesamten Schwarzwald. Insgesamt übernachteten im vergangenen Rekord 8,31 Millionen Urlauber in der Ferienregion und brachten es dabei auf 21,68 Millionen Übernachtungen. In der Statistik des Statistischen Landesamtes sind allerdings nur Gästeankünfte und Übernachtungen in gewerblichen Betrieben mit mehr als neun Betten berücksichtigt. Im Schwarzwald sind das rund 3000 von insgesamt fast 13.000 Gastgebern. Bei der Schwarzwald Tourismus GmbH geht man deshalb von einer Gesamtzahl von rund 40 Millionen Übernachtungen in 2017 aus.