Geschichtsträchtig und sagenumwoben
Geschichtsträchtig, sagenumwoben – ja dieses Nadelöhr zwischen Hinterzarten und Buchenbach-Himmelreich hat es in sich. In ihrer Doku „Höllental – Schicksalsschlucht“ geht Tamara Spitzing den Geheimnissen der Schlucht auf die Spur. Mit Expertinnen und Experten wie der Schriftstellerin Astrid Fritz und dem Revierförster des Höllentals bringt der Film manch Erstaunliches und Unbekanntes zu Tage.
Ein Nadelöhr
Seit Jahrhunderten durchqueren Menschen diese wichtige Fernverbindung, manch einer verlor dabei sein Leben. Bis heute ist sie die wichtigste Ost-Westverbindung durch den Schwarzwald und das Höllental davon der mit Abstand spektakulärste Abschnitt. Der enge Canyon trennt Rheinebene und Schwarzwaldhöhen und bietet eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele im Schwarzwald.
Viele Jahrhunderte lang zogen schwere Wagen, beladen mit Waren und Menschen über unfassbar steile Steige den Schwarzwald empor. Die Reise von Freiburg nach Hinterzarten führte seit dem 12 Jahrhundert durch das Falkensteiner Tal, wie das Höllental damals noch genannt wurde. Das Geschlecht der Falkensteiner sichert sich das Tal und damit den Übergang zum Hochschwarzwald, bewacht von einer mächtigen Burg am Eingang der Schlucht.
Berühmt: der Hirschsprung
Zahlreiche Sagen ranken sich um das Geschlecht der Falkensteiner. Die wohl berühmteste ist die vom Hirschsprung, der hoch oben auf einem Felsen thront. Beim heutigen Hofgut Sternen errichteten die Ritter die mysteriöse Kapelle des heiligen Oswald von Northumbria, die als Keimzelle der Besiedlung des Schwarzwaldes rundherum gilt.
Vom Karrenpfad zum Verkehrsknotenpunkt
Im Jahr 1770 durchquert Marie-Antoinette, Erzherzogin von Österreich, das Höllental. Die 14-Jährige reist mit 57 Kutschen von Wien nach Versailles zu ihrem Bräutigam, Ludwig XVI. Es waren Tage, die die Menschen entlang der ganzen Reiseroute elektrisierten. .Auch im Schwarzwald. Das Höllental war zu diesem Zeitpunkt kein schmaler Karrenpfad mehr – vielmehr ein wichtiger, aber immer noch gefährlicher Verkehrsweg.
Der Ausbau der Bahnstrecke im 19. Jahrhundert öffnet letztlich den Weg durch das Tal. Rund um das Höllental und in den Seitentälern entstehen Höfe, Handwerksbetriebe und Mühlen zur Versorgung dieses zentralen Verkehrsknotenpunktes. Die Höllentalbahn, eine der eindrucksvollsten Ingenieurleistungen des 19. Jahrhunderts, die steilste Bahnstrecke Deutschlands. Durch elf Tunnels und über zahlreiche Viadukte führt die Strecke durch eine faszinierende Landschaft. Nicht zuletzt nimmt neben der Bahn heute die B 31 ihren Weg durch das Höllental, die uns – wenn auch kurvenreich – die berühmte Strecke bequem überwinden lässt. Doch es gab auch andere Zeiten.
Die Sendetermine
Die Sendung ist in mehreren dritten Programmen der ARD zu sehen. Und zwar am Sonntag, 17. März um 9.30 Uhr im MDR-Fernsehen und am 29. März um 13.05 Uhr im SWR- und SR-Fernsehen. In den beiden letzteren Sendern wird sie dann noch am 30. März frühmorgens um 4.25 Uhr wiederholt.