Bei unserer Auswahl haben wir nicht nur darauf geachtet, dass die räumliche Nähe gewahrt ist, sodass auch alle drei Veranstaltungen gut und ohne großen Zeitdruck erreichbar sind, sondern wir haben euch auch welche ausgesucht, die in ihrer Verschiedenheit die Vielfalt unserer Fasnet deutlich machen.
Morgens um 8: Der Narrensprung in Rottweil
Zugegeben, wir müssen diesem Tag schon früh aus den Federn. Doch wir versprechen euch: Es lohnt sich. Der Rottweiler Narrensprung ist weltberühmt, gehört zu den ganz, ganz großen Höhepunkten der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet.
Glockenschlag Punkt acht Uhr geht es los. Plötzlich kommt richtig Bewegung ins Städtle. Hinter den Reitern mit der Reichsstadtstandarte, der Stadtkapelle in ihrer historischen Tracht und dem „Narrensamen“ quillen tausende Narren aus dem Schwarzen Tor. Was für ein Bild, was für eine Farbenpracht, wenn sich Federahannes, Schantle, Fransenkleid, Biß, Geschell, Guller oder Narrenengel zu den Klängen des Rottweiler Narrenmarsch zu ihrem Zug durch die historische Innenstadt aufmachen.
Nicht wenige Rottweiler haben Tränen der Rührung in den Augen, wenn sie ihre herrlichen Narren sehen und ihren Narrenmarsch hören. Und die unzähligen Gäste aus nah und fern – manche sind Tausende von Kilometern angereist – sind ganz einfach fasziniert von diesem herrlichen Brauchtum, mit dem sie hier Bekanntschaft machen.
Mittags um eins: Die Bach-na-Fahrt in Schramberg
Es ist mit Sicherheit eines der größten und verrücktesten Spektakel, das die herrliche Schwäbisch-Alemannische Fasnet zu bieten hat. Du willst dabei sein? Na dann, auf nach Schramberg! Dort findet am Rosenmontag um 13 Uhr das „Da-Bach-Na-Fahren“ statt, bei dem 40 Teams auf abenteuerlichen Zubern die reißende Schiltach hinunterfahren und unten oft „Batsch-Nass“ und selten „Furz-Trocken“ unter dem Jubel von Zehntausenden Zuschauern ankommen.
Schon drei Wochen vor dem großen Ereignis erhalten die 80 Fahrerinnen und Fahrer, die die 40 Teams bilden, Jahr für Jahr bei der Zuberausgabe einen echten Brühzuber aus Holz, der dann in liebevoller Arbeit, passend zu einem selbst gewählten Motto, gebaut wird. Dabei werden lokale Dinge ebenso auf die närrische Schippe genommen wie die große Politik. An Themen dürfte es dabei in diesem Jahr ganz bestimmt nicht mangeln.
Übrigens: Wer die abenteuerlichen Gefährte noch in heilem Zustand sehen will, ist bereits um 11 Uhr beim Zuber-Umzug durch die Innenstadt da. Damit noch nicht genug. Am Nachmittag beginnt nach der „Da-Bach-na-Fahrt um 14.30 Uhr mit vielen Gastzünften der große Umzug durch Schramberger Innenstadt. Zeit habt ihr, die Veranstaltung i Löffingen geht erst um 19.30 Uhr los und die Fahrzeit dahin beträgt eine knappe Stunde.
Abends um halb acht: die Walpurgisnacht in Löffingen
Was, die Walpurgisnacht ist doch die zum 1. Mai? Mag sein. In aller Regel wenigstens. Nicht so in Löffingen. Da ist eben alles ein bissle anders. Hier findet sie Jahr für Jahr am Rosenmontag ab 19.30 Uhr statt, nachdem bereits am Nachmittag ein großartiger närrischer Lindwurm beim Umzug durch die Stadt gezogen ist. Am Abend sind im Herzen der Innenstadt Hexen, Teufel und sogar ein Geist unterwegs, sorgen für ein gar gruseliges Spektakel, das es in sich hat und bei dem die Hexen ihre Existenzberechtigung zur Fasnetszeit nachweisen müssen.
Nein, es ist kein Umzug, den es da zu sehen gibt. Es ist ein Schauspiel, das viele, viele Besucher in den Bann zieht und weit über die Region hinaus bekannt ist, zumal Funk und Fernsehen immer wieder mal darüber berichten.
Ausschlaggebend für den anhaltenden Erfolg sind mit Sicherheit das Spiel mit den Farben, die durchdachten Texte, das krachende Feuerwerk und die perfekte Abstimmung mit der Stadtmusik Löffingen. Ach ja: Natürlich ist die Walpurgisnacht nach der Walpurgisnacht noch nicht zu Ende. Die Rosenmontagsnacht ist in Löffingen eine lange Nacht. Unser Tipp: Zimmer bestellen, mitfeiern. Aschermittwoch kommt noch früh genug,