Es ist der Zeit, in denen der Aberglauben bunte Blüten treibt, eine Zeit, in der Geister, Hexen und übernatürliche Wesen eine ganz besondere Kraft haben. Ja, die „Rauhnächte“ gelten seit Menschengedenken als Schwellenzeit zwischen Dunkel und Licht, Vergänglichem und Ewigkeit, Altem und Neuem. Gerade im süddeutschen Raum hat sich ein starker Volksglaube gehalten. Dies gilt insbesondere auch für den Schwarzwald.
Schwarzwald gut dabei
An den Rauhnachttagen gibt es in der Ferienregion Schwarzwald in der Regel auch eine ganze Reihe Veranstaltungen wie Vorträge und Wanderungen. Dieses Mal sind indes eine ganze Reihe coronabedingt abgesagt worden. Mehr als ein kleiner Trost ist da die Tatsache, dass der Schwarzwald in der Dokumentation des SWR-Fernsehens zu den Rauhnächten eine nicht unbedeutende Rolle spielt.
Zu sehen sind die SWR-Rauhnächte am 2. Januar morgens um 7 Uhr im SWR- und zur gleichen Zeit auch im SR-Fernsehen. Dabei werden die ursprünglich drei Folgen am Stück gezeigt, sodass Sie sich auf 90 wirklich spannende Minuten freuen können. Wem die Sendezeit morgens um sieben ein bisschen „unterirdisch“ vorkommen sollte – auch kein Problem!° Die drei Teile der Dokumentation sind noch das ganze Jahr über 2022 in der ARD-Mediathek jederzeit abrufbar.
In der dreiteiligen Reihe „Rauhnächte – wilde Jagd und stille Zeit“ hat das SWR Fernsehen Sagengeschichten aus der Zeit „zwischen den Jahren“ in Szene gesetzt, unter anderem mit Natalia Avelon und dem Esslinger Schauspieler Gerhard Polacek. In einer Räuchermanufaktur in Magstadt, auf einer Rauhnachtswanderung in Brigachtal im Schwarzwald-Baar-Kreis und bei einem Natur-Coaching in Menzenschwand im Hochschwarzwald wird klar: Auch heute noch ziehen die geheimnisvollen Rauhnächte die Menschen in ihren Bann.
.Der Legende nach geschehen in den Rauhnächten zwischen dem 25. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Januar viele unerklärliche und geheimnisvolle Dinge. Frau Perchta – auch bekannt als Frau Holle, gespielt von Natalia Avelon – geht um und segnet die, die ihr Geschenke bringen. Doch, wehe, man versucht sie zu beobachten!
Auch die „Wilde Jagd“ treibt in diesen Nächten ihr Unwesen. Deshalb darf man keine Wäsche aufhängen, sonst verfangen sich die Geister darin. Wer sich Haare und Fingernägel schneidet, wird mit Kopfschmerzen bestraft, wer pfeifend aufsteht, muss Unglück fürchten. In den Rauhnächten treiben Hexen ihr Unwesen, Tiere können sprechen und ledige Mädchen ihren Bräutigam im Traum sehen. Alles ist aus der Ordnung geraten, die Arbeit soll ruhen.