Klar, dass jetzt die Spannung steigt, wann denn nun die ersten Küken schlüpfen. Spätestens Mitte Mai dürfte es soweit sein. 116 Jahre lang hat es gedauert, bis die einst ausgerotteten Fischadler nach Baden-Württemberg zurückgekehrt sind.
Künstliche Nisthilfe erfolgreich
Die künstliche Nisthilfe, welche die Greifvögel nun nutzen, hatte der Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums Mössingen, Daniel-Schmidt Rothmund, vor vier Jahren in der badischen Oberrheinebene auf einem Baumriesen montiert. Die Fischadler lieben Wälder mit einzelnen, alles überragenden Baumriesen. So können sie alles überblicken, Nesträuber früh erspähen und verjagen.
Hoffnung auf weitere Fischadler-Pärchen steigt„Unsere Chancen stehen gut, dass sich ein oder zwei weitere Fischadlerpaare in nächster Zeit am Oberrhein, am Bodensee oder an der Donau ansiedeln. Denn dieses Jahr könnte mit Balbü oder Kju einer der Jungvögel aus 2023 sesshaft werden, sagt Rothmund, Insgesamt habe er inzwischen mehr als 30 Plattformen für die Tiere auf hohen Bäumen im Südwesten installiert und kletternd Nistmaterial hochgeschafft. Er sei sehr gespannt, ob die imposanten Fischjäger weitere Nisthilfen annehmen. würden.
Im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet
Fischadler am Rhein – was heute als eine Sensation gilt, sah noch im 19, Jahrhundert ganz anders aus. Damals war der Fischadler in Baden-Württemberg entlang von Donau, Rhein, Neckar sowie an Kocher und Jagst beheimatet. Bekannt ist dies vor allem, weil aus dem 19. Jahrhundert Jagdstatistiken mit langen Abschusslisten vorliegen. Auch Eiersammlungen in Museen belegen das. Als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen wurde der Greifvogel erbarmungslos abgeschossen, seine Gelege wurden geplündert und man fällte Horstbäume, bis zur Ausrottung 1907
Info Mehr über die Fischadler findet ihr unter baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/arten/greifvoegel/21101.html. Dort gibt es auch einen kurzen tollen Film über die Beringung der Fischadler!