Das im Jahr 1826 im Weinbrenner-Stil errichtete schmucke Rathaus mit dem angrenzenden Marktplatz, sowie die vorbildlich sanierte Altstadt mit ihren idyllischen Gassen und traditionsreichen Gasthäusern bilden den Stadtkern der rund 20.000 Einwohner zählenden Markgrafenstadt, die zum Bummeln, Staunen, Shoppen einlädt.
Wahrzeichen der Altstadt ist der Turm der alten Kirche St. Michael. Die Anfänge der Kirche gehen bis ins 7. Jahrhundert zurück. Einst war sie eine kleine rechteckige Steinkirche mit alemannischen Steinkistengräbern im Kirchenboden. Im 10./11. Jahrhundert wurde sie in eine spätkarolingisch/frühromanische Saalkirche mit Apsis verändert. Darauf folgte um 1240 ein mächtiger Chorturm, welcher anstelle der Apsis erbaut wurde. Dieser Turm war vermutlich ein Teil der Befestigungsanlage der Stadt. Kurze Zeit später entstanden um 1300 die Fresken im Chor, die zum Teil freigelegt sind. Seit 1482 hat die Kirche ein spätgotisches Langhaus mit Netzgewölbe.
Schopfheim und die Badische Revolution
Ein richtiger Hingucker ist in Schopfheim die 2004 beim Rathaus enthüllte Plastik zur Badischen Revolution des berühmten Bildhauers Peter Lenk enthüllt. Der Künstler erinnert damit an eine Episode der Badischen Revolution, die für einen Tag in Schopfheim stattfand. Oder besser – hätte stattfinden können. Denn lediglich zwei Bürger und ein Hund folgten damals dem flammenden Aufruf Friedrich Heckers (1811–1881). Emma Herwegh, Gustav von Struve, Friedrich Hecker, der 68er-Revolutionär Fritz Teufel und die neuzeitliche Staatsmacht in der Gestalt des grimmig dreinblickenden ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel sind auf einer schlanken Metallbrücke arrangiert. Viel diskutiert und wie wir finden klasse gemacht.
Ebenfalls in der Altstadt, hinter der mittelalterlichen Stadtkirche St.Michael, finden wir das Museum der Stadt, das besonders wegen seiner wertvollen Sammlungen zur adeligen und bürgerlichen Wohnkultur bekannt und besuchenswert ist. Richtig stark ist auch das Otto-Erich-Döbele-Museum, das in dessen ehemaligem Wohnhaus eingerichtet ist und eine Hommage an den 1916 in Schopfheim geborenen und hier 2009 verstorbenen Künstler ist.
Auch etwas anderes sollten Sie sich anschauen: die Brücke über die Wiese. Bei ihr handelt es sich eine Betonbogenbrücke aus dem 1912. Trotz ihrer vergleichsweise geringen Länge von 40 Metern gilt sie aufgrund ihrer Bauform als eine ganz außergewöhnliche Ingenieurleistung ihrer Zeit.
Ländlich geprägte Ortsteile
Die Ortsteile sind überwiegend ländlich geprägt. Eine besondere Rolle nimmt der 16 km entfernte Ortsteil Gersbach ein, der im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“ eine Goldmedaille erreichte. Sehenswert sind die 2008 rekonstruierte Barockschanze aus dem 18. Jh. und das Wald- und Glaszentrum. Es vermittelt mit seiner feinen Sammlung und kostbaren Originalfunden spannende Einblicke in die Tradition der Wanderglashütten sowie der Köhler und Harzer im südlichen Schwarzwald.
Eine weitere Attraktion gibt es im Ortsteil Wiechs. Dort können Sie den 536 Meter hohen Berg „Hohe Flum“ erwandern und vom Aussichtsturm einen tollen Ausblick genießen. Hoch hinaus können Sie auch auf der Hohe Möhr, ein 983 m hoher Berg im Südschwarzwald. Hier befindet sich der ca. 30 Meter hohe Hohe-Möhr-Turm, ein vom Schwarzwaldverein 1924 erbauter Aussichtsturm. Überhaupt bietet Schopfheim großartige Wander- und Radfahrmöglichkeiten.
Vom See, der kommt und geht
Schließlich hat man noch etwas ganz Besonderes auf der Gemarkung: den Eichener See. Der hat doch tatsächlich die Eigenschaft immer wieder mal aufzutauchen und dann wieder zu verschwinden. Und wenn er dann mal da ist, ist er eine richtige Attraktion. Mehr über diesen besonderen See, der in dieser Art Europa einzigartig ist, erfahren Sie in unserer Rubrik www.schwarzwald-aktuell.eu/gschichtle. Dort ist es das G’schichtle 13.
Jede Menge Informationen gibt über die Stadt im Wiesental gibt es unter www.schopfheim.de