Foto: Von User: Wisohr auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23219855
Ein Schmuckstuck und nicht von ungefähr das Wahrzeichen Forbachs: die Holzbrücke.
Ein Schmuckstuck und nicht von ungefähr das Wahrzeichen Forbachs: die Holzbrücke.
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Schwarzwälder Brücken: Forbach und seine berühmte Holzbrücke

5. September 2024
Sie ist außergewöhnlich, richtig außergewöhnlich sogar, in ihrer Bauart europaweit einzigartig und sie gehört zu Forbach wie die Murg, die Gemeinde ist ohne sie kaum denkbar. Die Rede ist von der Holzbrücke, die die Murg überspannt und die nicht von ungefähr zu den mit Sicherheit meistfotografierten Objekten des Murgtals zählt.

Zeugnis höchster Zimmermannskunst

Zusammen mit der Holzbrücke von Bad Säckingen, die dort den Rhein überspannt, ist sie wohl das berühmteste Holzbrückenbauwerk des Schwarzwalds. Und dies, obwohl sie gerade einmal knapp 40 Meter lang ist. Aber die Brücke hat es verdient, ist sie doch ein außergewöhnliches Bauwerk, prägend für das Ortsbild von Forbach und ein Zeugnis höchster Zimmermannnskunst. Ihr solltet es euch nicht nehmen lassen: Mindestens einmal solltet ihr auf der Forbacher Holzbrücke gestanden haben und der Murg zuschauen, wie sie sich munter plätschernd oder bei Hochwasser tosend den Weg ins Tal sucht.

Ja, das Hochwasser. Es hielt die Menschen im Tal der Murg immer wieder einmal in Atem. Vor über 400 Jahren zerstörte ein Hochwasser die einzige Brücke in Forbach. Zimmermannsleute wurden nach Augsburg geschickt, um dort das Modell einer hochwassersicheren Hängebrücke zu besichtigen.

Für Brücke 150 „Methusalem-Eichen“ gefällt

Jedoch erst 200 Jahre später, 1778, wurde der Bau einer überdachten Holzbrücke ohne Mittelpfeiler verwirklicht. Für den Bau wurden 2714 laufende Meter starke Eichenbohlen verwendet, für die 150 „Methusalem-Eichen“ gefällt werden mussten. Die Brücke hielt fast 200 Jahre, musste dann aber – inzwischen baufällig geworden – 1954/55 abgerissen werden.

Die Forbacher und ihr Kampf um die Brücke

Doch die Forbacher wollten ihre alte Brücke wiederhaben. Und sie schafften es. Sie wurde nach den alten Plänen wiederaufgebaut und am 11.Mai 1955 konnte die neue, alte Brücke zur Freude der Forbacher wieder eingeweiht werden. Die Gemeinde hatte für den Neubau 40.000 Mark locker gemacht und das notwendige Holz aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt.

Das Land förderte den Bau mit einem Zuschuss von 75.000 Mark und nicht zuletzt waren da noch private Spender, die ihr Scherflein, dazu beitrugen, dass die Forbacher und ihre vielen Gäste sich bis heute über die überdachte,  befahrbare  Holzbrücke freuen können, die in dieser Art seit nunmehr fast 250 Jahren das Ortsbild der schmucken Gemeindeprägt.

Bauart einzigartig in Europa

Sie ist in ihrer Bauart nicht nur in einzigartig in Deutschland einzigartig, sondern sogar in Europa. Ein Blick vom Ufer der Murg hinauf in den Brückenbogen vermittelt einen Eindruck von der hohe Zimmermannskunst der damaligen Zeit.

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