Schwarzwald aktuell
Kuckucksuhren mit Schwarzwaldbahn. Zur Schwarzwaldbahn gehören natürlich auch die vielen Tunnel. Selbst diesen werden die drei Modelle, die wir Ihnen hier vorstellen gerecht. Die erste Uhr ist von Engstler, die zweite, von der auch die Detailaufnahme stammt, die von Rombach und die dritte von Trenkle. Jede wunderschön. Die Bilder hat uns dankenswerterweise Haus der 1000 Uhren zur Verfügung gestellt.
Kuckucksuhren mit Schwarzwaldbahn. Zur Schwarzwaldbahn gehören natürlich auch die vielen Tunnel. Selbst diesen werden die drei Modelle, die wir Ihnen hier vorstellen gerecht. Die erste Uhr ist von Engstler, die zweite, von der auch die Detailaufnahme stammt, die von Rombach und die dritte von Trenkle. Jede wunderschön. Die Bilder hat uns dankenswerterweise Haus der 1000 Uhren zur Verfügung gestellt.

Schwarzwaldbahn und Schwarzwälder Kuckucksuhr 2023 in Feierlaune

15. September 2023
Was hat die Schwarzwaldbahn und die Schwarzwälder Kuckucksuhr miteinander zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nicht allzu viel, außer natürlich, dass beide für den Schwarzwald stehen und beide Grund zum Feiern haben. Die Bahn, weilt sie 2023 150 Jahr alt ist, die Uhr, weil sie 2023 von der EU geadelt wurde

Auf den zweiten Blick ist da aber noch mehr.  Denn da gibt es einen Mann, ohne den sowohl die Schwarzwaldbahn und Schwarzwälder Kuckucksuhr in der heutigen Form wohl so nicht da wären: Robert Gerwig. Daran wurden wir jetzt durch einen Hinweis auf den Seiten des „Haus der 1000 Uhren“ in Triberg erinnert. Und das tat man dort zurecht.

Robert Gerwig, der 1820 in Karlsruhe geboren wurde, gilt als eine Art Universalgenie, war Straßen- und Bahnbauer, Schulgründer und Politiker und in vielen weiteren Bereichen tätig. Die Menschen hier im Schwarzwald haben ihm jede Menge zu verdanken

Robert Gerwig arbeitete nach seinem Studium zuerst im Straßenbau. Er plante neue Straßen in schwierigem Gelände. Wie zum Beispiel die von Gütenbach nach Furtwangen oder die von Vöhrenbach nach Unterkirnach.

Gerwig gab Impuls zum Nachdenken

Damit nicht genug: Der Mann der als Planer der Schwarzwaldbahn oder der Höllentalbahn berühmt werden sollte, gründete 1850 in Furtwangen die erste deutsche Uhrmacherschule, um die Uhrenproduktion in diesem, wie er sagte, „Armenhaus Baden” anzukurbeln, sie konkurrenzfähig zu machen.

Im September 1850 veröffentlichte Gerwig einen „Aufruf an die vaterländischen Künstler und Kunstfreunde“. Graphiker, Künstler und Architekten sollten Uhrenkästen und Schilder entwerfen, um den kleingewerblichen Produkten ein professionelles Aussehen zu verleihen. Damit sollte die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den ersten Uhrenfabriken gestärkt werden. Einer der auf Gerwigs Aufruf reagierte, war Friedrich Eisenlohr (1804-1852)

Sein Entwurf ragte aus den eingereichten Vorschlägen heraus. Eisenlohr war als Architekt für viele Bauten entlang der ersten badischen Staatseisenbahn verantwortlich. Er nahm die Fassade eines Bahnwärterhäuschens und versah sie mit einem Zifferblatt. Seine „Wanduhr mit in Epheu-Laubwerk verziertem Schild“ sollte zum Vorbild der heute noch als Souvenir beliebten Kuckucksuhr werden.

Vorbild: Bahnwärterhäuschen

Bereits den 1850er Jahre setzte ein regelrechter Boom auf diese Art Kuckucksuhr ein. So boten zahlreiche Aussteller auf der Gewerbeausstellung in Villingen 1858 Kuckucksuhren im „Bahnhäuschenkasten“ oder „Bahnwartshaus“ an. Bei der Weltausstellung in Wien 1873 war sie eine der gesuchtesten Schwarzwälder Uhren. Bis heute hat sie ihren Platz behauptet.

Gerade in dem Jahr, in dem die Schwarzwaldbahn ihren 150. Geburtstag feiert und die Kuckucksuhr geadelt wurde, ist es natürlich besonders schön zu sehen, dass es Kuckucksuhren gibt, aus denen nicht nur der Kuckuck ruft, sondern bei denen gleichzeitig auch die Schwarzwaldbahn ihre Runden dreht. Da sind zwei zusammen, die wie Bollenhut, Schwarzwälder Schinken oder Schwarzwälder Kirschwasser für den Schwarzwald stehen.

2023: EU adelt Schwarzwälder Kuckucksuhr

Gerade in diesen Tagen wurde die Schwarzwälder Kuckucksuhr sogar noch durch die EU geadelt. Eine Geschichte, die das Jahr 2023 nicht nur für die Schwarzwalduhr, sondern auch für die Kuckucksuhr zu einem ganz besonderen macht. Das EU–Parlament hat eine Verordnung beschlossen, mit dem es Schutz traditionell und regional hergestellter handwerklicher und industrieller Produkte garantieren soll. So sollen zum Beispiel Touristen sicher sein können, dass die Kuckucksuhr, die sie im Schwarzwald kaufen, auch dort produziert worden ist. Die Zeiten, in denen z. B. eine Schwarzwälder Kuckucksuhr „Made in Taiwan“ als „Original Schwarzwälder Kuckucksuhr bezeichnet werden kann, sind damit demnächst vorbei. Erkennen wird das der Verbraucher an einem EU-Qualitätssiegel. Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen, was aber als reine Formsache.

Mehr über die Schwarzwälder Kuckucksuhr erfahren Sie auf den Seiten des Deutschen Uhrenmuseums, von dem auch die Infos von einem Teil dieses Textes stammen. www.deutsches-uhrenmuseum.de

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