Angst vor der Pest
Die genauen Ursprünge dieser Kreuze sind unklar, doch sie sind eng mit der Pestzeit des Dreißigjährigen Krieges verbunden. Während die Region weitgehend von der Seuche verschont blieb, wütete sie vor allem unter den Soldaten, und die Bevölkerung fürchtete die Krankheit. In dieser Zeit war es üblich, solche Feldkreuze als Zeichen der Hoffnung und als Appell an göttliche Hilfe aufzustellen. Bereits 1655 erwähnte der Triberger Obervogt in einer Grenzdokumentation drei solcher Kreuze, was den historischen Bezug zu den heutigen Denkmälern liefert.
Vor 40 Jahren neu aufgestellt
In den 1970er Jahren mussten die Kreuze dem Ausbau der Landstraße weichen, doch 1984 wurden sie durch neue Exemplare ersetzt. Wie oft die Kreuze im Laufe der Jahrhunderte erneuert wurden, ist nicht bekannt, aber sie werden seit Generationen von lokalen Bauern- und Gastwirtsfamilien gepflegt. Diese Tradition fand auch 2012 mit der Weihe der aktuellen Kreuze ihre Fortsetzung.
Die Parallelen zwischen den Pestkreuzen und der jüngsten Corona-Pandemie sind bemerkenswert. In beiden Fällen erlebten die Menschen eine unsichtbare Bedrohung, die ihre Welt auf den Kopf stellte. Damals war die Angst vor der Pest allgegenwärtig und führte dazu, dass die Menschen zu Symbolen wie den Pestkreuzen griffen, um ihre Ängste zu lindern und eine gewisse Hoffnung zu finden.
Und was ist mit Corona?
Wie sehr eine Pandemie die Welt verändern kann, welche Ängste und Sorgen sie auslösen kann, haben wir erst vor kurzem mit Corona schmerzhaft bekommen. Und es gibt mit Sicherheit viele Menschen, die auch im Glauben Trost und Hoffnung gesucht haben. So wie die Menschen, die im 17. Jahrhundert die Pestkreuze auf dem Kesselberg im Schwarzwald errichtet haben. Die Pestkreuzes sind somit nicht nur ein historisches Mahnmal, sondern für viele bis heute auch ein Zeichen der Hoffnung.