Mit 17 Rundbögen aus Beton und einer Länge von 500 Metern überspannt die zweispurige Brücke, die 2009 und 2010 umfangreich saniert wurde, das Tal der Waldach und bietet heute den Verkehrsteilnehmern eine schnelle Umfahrung der Innenstadt, die ihrerseits vom Verkehr entlastet und so deutlich aufgewertet wurde. Ein Bauwerk, das architektonisch ein echter Hingucker und nicht von ungefähr ein sehr beliebtes Fotomotiv ist.
Bau im Schatten des Zweiten Weltkriegs
Der Bau des Viadukts begann 1938 und sollte das Verkehrsnetz der Region entlasten. Doch die Arbeiten kamen schon nach drei Jahren ins Stocken: Wegen des Zweiten Weltkriegs standen keine Mittel und Ressourcen zur Verfügung. Erst 1953 konnte die Stadt das Projekt wieder aufnehmen und die Arbeiten fortsetzen. Die Bauweise änderte sich, denn Stahl war zu Kriegszeiten knapp und für militärische Zwecke reserviert. Stattdessen setzten die Ingenieure auf massiven Beton für die ersten elf Pfeiler und Bögen.
Die letzte Bauphase: Eine Mischung aus Stabilität und Leichtigkeit
Als der Weiterbau in den 1950er Jahren wieder aufgenommen wurde, nutzten die Baumeister eine neue Methode: Die Pfeiler der restlichen Bögen wurden in Hohlbauweise gefertigt und mit Stahlbeton verstärkt. Diese Konstruktionsweise war stabil, sparte Gewicht und erlaubte eine einfache Gründung. So konnten die letzten sechs Bögen, die das Tal endgültig überspannten, schneller und kostengünstiger realisiert werden. Die Gesamtkosten lagen bei rund zwei Millionen Mark – eine beachtliche Summe für damalige Verhältnisse.
Große Bedeutung für Nagold
Ja, das Jahr 1954 war für die weitere Entwicklung Nagolds ein ganz wichtiges. Hier wurdne entscheidende Weichen für eine Zukunft gestellt, die vor allem die Innenstadt deutlich aufgewertet hat, hat und einen wichtigen Beitrag zu dem geleistet hat, was Nagold heute ist: Eine wunderbares Städtchen mit prächtige Fachwerkhäusern, attraktive Geschäften, kleine Gassen und eine vielfältige Gastronomie, die den Stadtbummel zu einem besonderen Erlebnis machen. Hier noch Autos? Nein, das knn sich im Nagold von heute wohl kaum jemand mehr vorstellen.