Die „Neckar Line“wird dann das Berner Feld, das sich mit der Errichtung des Thyssenkrupp-Testturms neben der historischen Rottweiler Altstadt zum zweiten großen Touristenmagnet der Stadt entwickelt hat, mit der historischen Altstadt verknüpfen. Die Entfernung vom Turm bis zum Brückeneistieg auf dem Berner Feld beträgt zehn Gehminuten. Die Bauzeit soll zehn Monate betragen, sodass die dann „längste Hängebrücke der Welt“ Mitte 2020 eingeweiht werden könnte.
Ziel ist es mit dieser Einrichtung jährlich 100.000 bis 120.000 zusätzliche Tagesgäste in die historische Innenstadt der ältesten Stadt Baden-Württembergs zu locken. Bei einem Bürgerentscheid im März 21017 hatte sich mit 72 Prozent eine klare Mehrheit der Bürger für die Realisierung des Projekts ausgesprochen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens läuft derzeit die Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung. Sie dauert noch bis 23. November. Der Gemeinderat hat dem Vorentwurf des Bebauungsplans bereits zugestimmt.
Bei dem Investor in Rottweil handelt es sich um den gleichen, der bereits die Hängebrücke in Bad Wildbad gebaut hat, die in diesem Jahr eingeweiht werden konnte: die Firma Eberhardt Bewehrungsbau aus Hohentengen. Rund sechs Millionen will das Unternehmen in Rottweil in die Hand nehmen. Projektleiter Roland Haag bezeichnete die Brücke in Bad Wildbad als eine sehr spannende Geschichte, die in Rottweil werde sogar „sensationell.“
Mit der Länge von 606 Meter würde Rottweil Zermatt den Titel „Längste Hängebrücke der Welt“ entreißen. Die dortige, 2017 errichtete Brücke ist 494 Meter lang. Die längste Hängebrücke Deutschlands gibt es bislang im Oberharz, wo die Brücke in einer Länge von 485 Metern das Rappbodetal überspannt. Die in Bad Wildbad ist 380 Meter lang.