Schwarzwald aktuell
Foto: PIC_SIM – stock.adobe.com
Auf der Hornisgrinde
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Nationalpark Schwarzwald: Wo die Wälder wilder werden

24. September 2021

Die wilden Schönheiten des Schwarzwalds, den Zauber unberührter Natur genießen, Inseln voller Ruhe fernab der Alltags-Hektik  kennenlernen – all das können Gäste im Nationalpark Schwarzwald erleben.

Am 1. Januar 2014 wurde Baden-Württembergs erster und bis heute einzige3 Nationalpark gegründet. Seitdem darf der Wald auf rund 10.000 Hektar zwischen Baden-Baden und Freudenstadt Wald wieder eine Spur wilder werden.

Ruhe und wilde Natur

In unserer dicht besiedelten, lauten Welt sind Nationalparke Inseln voller Ruhe und wilder Natur. Sie bewahren die Landschaft in ihrer einzigartigen Vielfalt mit Bergen, Wäldern, Tieren und Pflanzen. Vom seltenen Dreizehenspecht bis zum Borkenkäfer – im Nationalpark Schwarzwald ist Platz für alle. Bäume, die in Wirtschaftswäldern meist nur ein Drittel ihres natürlichen Alters erreichen, dürfen hier mehrere hundert Jahre alt werden – bis sie Licht und Platz machen für die nachfolgende Generation. Und auf scheinbar totem Holz sprießt neues Leben. Unter dem Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“ können die Wälder wieder eine Spur wilder werden.

Vertrauen in Kraft der Natur

Der Natur das Ruder zu überlassen, erfordert Mut. Es braucht Courage, die Kontrolle abzugeben und nicht mehr selbst zu entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Dieser Mut schöpft sich aus dem tiefen Vertrauen in die Kraft der Natur. Wir können gespannt sein auf neue Waldbilder und Strukturen, auf das Schauspiel natürlicher und ungezähmter Entwicklung. Auf Wunder der Wildnis.

Wildnis selbst erleben

Der Nationalpark ist nicht nur Heimat für Tiere und Pflanzen, sondern auch für die Menschen. Gäste können wandern, Rad fahren, Wintersport betreiben oder einfach nur entspannen und beobachten, aus der Hektik des Alltags eintauchen in die Ruhe der Natur oder auf die Spuren der Wildnis gehen und kleine Wunder entdecken. Das Jahresprogramm des Parks bietet ein großes Angebot an Touren, Führungen und Vorträgen. Bei geführten Ausflügen wird die Natur anschaulich erlebbar.

Im Nationalpark Schwarzwald sind heute noch viele Spuren des menschlichen Wirtschaftens im Wald zu sehen. Deswegen ist er ein „Entwicklungsnationalpark“, d. h. der Mensch darf noch kleine Hilfestellungen geben, bevor man den Großteil der Fläche ganz der Natur übergibt. Spätestens nach 30 Jahren werden drei Viertel des Nationalparks sich selbst überlassen. Bis dahin gibt es unterschiedlich stark geschützte Bereiche.

Landschaftliche Vielfalt und seltene Arten

Der Nationalpark Schwarzwald zeichnet sich durch seine landschaftliche Vielfalt aus: Dunkle Wälder, idyllisch gelegene Täler, friedlich ruhende Karseen, Moore, schroffe Felswände und baumfreie Bergrücken, die Grinden, bieten Lebensraum für Auerhuhn, Kreuzotter und viele andere zum Teil seltene Arten. Kein Wunder, dass hier der schnellste Vogel der Welt, der Wanderfalke, ebenso zu Hause ist wie die kleinste Eule Europas, der Sperlingskauz.

Der Nationalpark gliedert sich in zwei Gebiete: einen nördlichen Teil rund um den Hohen Ochsenkopf und einen südlichen Teil am Ruhestein. Ein ausgedehntes Rad- und Wanderwegenetz lädt Gäste ein, die Natur zu erkunden und Erlebnispfade wie Lothar-, Wildnis- oder Luchspfad erfreuen sich nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit.

Spektakulär: das neue Nationalparkzentrum

Eine richtig spektakuläre Geschichte ist auch das neuen Besucher- und Informationszentrum des Nationalparks Schwarzwald am Ruhestein geworden,, das kürzlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Mit seiner Nutzfläche von rund 3.000 m² ist das Gebäude an der Schwarzwaldhochstraße die zentrale Anlaufstelle für die Besucherinnen und Besucher des 2014 gegründeten Nationalparks Schwarzwald und die ideale Adresse, wenn es um Fragen zum Schutzgebiet oder um Tourentipps geht. Zudem haben hier zahlreiche Veranstaltungen und Führungen ihren Ausgangspunkt.

Seit diesem Jahr hat das neue Nationalparkzentrum mit seinem umfangreichen Informationsangebot geöffnet. Spektakuläres bauliches Highlight: der Skywalk

Mit der neuen, interaktiven Ausstellung zum wilder werdenden Wald, einem Kino, der Brücke der Wildnis, einem Shop und einem Café ist das neue Nationalparkzentrum ein zusätzliches, ganz besonders spannendes Tagesziel inmitten der wunderschönen Natur des Nordschwarzwalds. Auch bei schlechtem Wetter. Darüber hinaus hat auch die Verwaltung des Nationalparks hier ihr Plätzchen gefunden. An die 100.000 Besucher werden jährlich in der neuen Heimat des Nationalparks erwartet.

Optisches Highlight des neuen Zentrums ist der Skywalk, ein nicht überdachter Steg, der das Besucherzentrum mit einem 35 Meter hohen und 15 Grad geneigten Aussichtsturm verbindet. Von hier aus bietet sich den Besuchern ein einzigartiger Ausblick über den Tannen- und Fichtenwald des Schwarzwalds

DIE THEMENPFADE IM NATIONALPARK SCHWARZWALD

Eine hervorragende Möglichkeit den Nationalpark Schwarzwald unter verschiedenen Aspekten kennenzulernen, sind die Themenpfade, die wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Im Nationalpark befindet sich auch der mit Abstand beliebteste Themenpfad des Schwarzwalds: der Lotharpfad. Foto: Nationalpark Schwarzwald

Lotharpfad
Auf dem 900 Meter langen Lotharpfad können Sie erleben, wie sich die Natur nach dem verheerenden Orkan „Lothar“ im Jahr 1999 ohne menschliches Eingreifen entwickelt und mit welcher Kraft neuer Wald entsteht. Der Erlebnispfad führt über Stege, Leitern und Treppen. Eine Aussichtsplattform bietet Fernblicke über die Höhenrücken des Nordschwarzwalds und ins Tal.
Ausgangspunkt: Parkplatz Lotharpfad, Schwarzwaldhochstraße

Luchspfad
Los geht‘s mit vielen Informationen in der Luchshütte. Zum Start ist auch gleich der Ruf der Raubkatze zu hören – die perfekte Einstimmung für den rund fünf Kilometer langen Weg. Vorbei an vielen Erlebnisstationen wandern Sie durch Wälder, in denen sich der Luchs wohlfühlen würde. Kinder können hier erleben, wie Luchse schleichen, springen, spähen und hören.
Ausgangspunkt: Parkplatz Plättig, Schwarzwaldhochstraße

Wildnispfad
Der 3,5 Kilometer lange, schmale Pfad führt mitten durch einen wilden Wald mit kreuz und quer liegenden Stämmen und großen Wurzeltellern. Hier können Sie beobachten, wie sich der Wald seit Orkan „Lothar“ frei entwickelt und überall neues Leben sprießt. Es geht über dicke Stämme – und auch mal darunter durch. Die schönste Gelegenheit für eine Pause bietet der Adlerhorst.
Ausgangspunkt: Parkplatz Plättig, Schwarzwaldhochstraße

Weitere Infos über den Nationalpark Schwarzwald finden Sie unter www.nationalpark-schwarzwald.de

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