Foto: Mit HPS auf Reisen Adobe Stock
Der Nationalpark Schwarzwald – hier mit dem Mummelsee – soll durch den Lückenschluss zwischen den beiden bisher getrennten Teilen größer werden. Wie genau das dafür notwendige Gesetz aussehen wird, ist offenbar noch nicht abschließend geklärt.
Der Nationalpark Schwarzwald – hier mit dem Mummelsee – soll durch den Lückenschluss zwischen den beiden bisher getrennten Teilen größer werden. Wie genau das dafür notwendige Gesetz aussehen wird, ist offenbar noch nicht abschließend geklärt.
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Nationalpark Schwarzwald: Neuer Streit um Lückenschluss

28. April 2025
Der Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald schlägt Alarm: Der geplante Lückenschluss zwischen den beiden Teilen des Nationalparks, für den derzeit am Gesetzestext gebastelt wird, läuft nach Ansicht der Naturparkfreunde längst nicht so, wie sie sich das vorstellen, und sei weit davon entfernt, zum „großen Wurf“ zu werden. Die Schuld daran gibt der Freundeskreis der CDU.


Hintergrund ist der geplante Flächentausch mit der Murgschifferschaft, bei dem von rund 2.900 Hektar möglicher Tauschfläche gerade noch 1.190 neue Nationalparkfläche übriggeblieben seien – ein Verlust, der nach Einschätzung der Initiative dem Nationalpark und dem Artenschutz erheblich schade. Von einem großen Wurf oder einem Leuchtturmprojekt könne unter diesen Umständen keine Rede mehr sein.

Wertvolle Flächen abgeschnitten

Besonders kritisch sehen die Nationalpark-Freunde, dass dem Schutzgebiet auf Druck der CDU sogar bisherige Nationalparkflächen entzogen werden sollen. Gleichzeitig würden neue, ökologisch wertvolle Gebiete nicht in die Erweiterung aufgenommen. „Damit werden nicht alle Potenziale genutzt, um den Nationalpark zu stärken“, kritisiert der Freundeskreis. Der Umgang mit dem Lückenschluss sei ein „einmalig negatives Vorgehen im Naturschutz“, so die Einschätzung.

Forderung nach konsequenter Umsetzung

Die Forderung der Nationalpark-Freunde ist eindeutig: Sie verlangen eine konsequente und transparente politische Umsetzung der geplanten Gebietskulisse und der Beschlüsse, die der Nationalparkrat getroffen hat. Dies müsse sich auch im weiteren Gesetzgebungsverfahren widerspiegeln. Ein weiteres Ausbremsen oder Abschwächen der Pläne dürfe es nicht geben, betont der Freundeskreis.

Minister Hauk: Falscher Weg

Baden-Württembergs Forstminister Peter Hauk (CDU) gilt als ein Gegner der Erweiterung des Nationalparks, hat jetzt aber offenbar geschluckt, dass er den Lückenschluss nicht mehr verhindern kann. Er will ihn jetzt wenigstens so klein wie möglich halten, da es für ihn angesichts des Klimawandels ein komplett verfehlter Weg sei, „nennenswerte Wälder etwa durch einen größeren Nationalpark Verfall und der Emission preiszugeben“.

Am 5. Mai wird der Minister in Bühlertal im Schwarzwald erwartet. Dabei wird er die Festrede für einen anderen Park halten, der in diesem Jahr 25 Jahre alt ist: den Naturpark Mitte/Nord – übrigens der größte Naturpark Deutschlands. Es wird damit gerechnet, dass Hauk sich dabei auch zum Nationalpark Schwarzwald äußern wird.

Klares Votum des Nationalparkrates

Im Februar hatte sich der Nationalparkrat – in dem neben dem Land auch die Kreise Rastatt, Ortenau und Freudenstadt sowie mehrere Städte und Gemeinden wie Oppenau, Ottenhöfen, Seebach, Bad Peterstal-Griesbach, Bühl, Baden-Baden und Forbach vertreten sind – mehrheitlich für den Lückenschluss ausgesprochen. Nur Baiersbronn stimmte dagegen, nachdem sich der dortige Gemeinderat in einer knappen Entscheidung gegen die Erweiterung ausgesprochen hatte. Noch in diesem Jahr will die grün-schwarze Landesregierung den Gesetzentwurf im Landtag zur Abstimmung stellen. Die Frage, was genau drinstehen soll, ist immer noch nicht abschließend geklärt.

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