Seit April 2023 lebt das Tier, das in Italien eine hitzige Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Bären ausgelöst hat, nach dem tödlichen Zwischenfall in einem italienischen Tiergehege. Eine Dauerlösung scheint dies indes nicht zu sein.

Der Park im Schwarzwald, der für sein großes Engagement für Tiere weithin bekannt ist, hatte zuletzt die Aufnahme des Tieres angeboten. Dass Gaia in den Schwarzwald kommen wird, wurde inzwischen von Bernd Nonnenmacher, dem Geschäftsführer des Alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Die Meldung über die künftige neue Heimat des gefährlichen Tieres hatte es in den letzten Tagen sogar bis in die Tagesschau geschafft.

Bei der Bärin handelt es sich um die Schwester des bayrischen Problembären „Bruno“, der 2006 in Bayern erschossen worden war, was damals in Deutschland für zahlreiche Schlagzeilen sorgte.

Eigenes Sicherheitsgehege

Wenn Gaia demnächst nach Deutschland kommt, wird sie ihre neue Heimat in der Anlage haben, in der bereits seit 2010 ihre Mutter Jurka lebt. Allerdings wird Gaia nicht mit den anderen Bären zusammenleben; für die gefährliche Bärin wird aus Sicherheitsgründen ein eigenes Gehege gebaut werden, das nach Aussagen des Geschäftsführers gegenüber dem Bayerischen Rundfunk eine Art Fort Knox mit mehrfachem Untergrabschutz, viel Beton, Elektrozaun, Sicherungen und Kameras werden wird.

Die Anlage dürfte Kosten verursachen, die im sechsstelligen Bereich liegen werden. Auch der Transport der Bärin von Italien in den Schwarzwald dürfte ein gehöriges Sümmchen verschlingen. Wer letztlich dafür aufkommen wird, ist offenbar noch nicht ganz klar. Nonnenmacher verweist auf Gespräche mit der italienischen Regierung. Gegenüber dem Sender nannte er auch einen Wunschtermin für die Übersiedelung der Bärin in den Schwarzwald. Ideal wäre danach der Oktober, bevor die Bären ihren Winterschlaf antreten. Ob dieser Termin allerdings zu realisieren ist, ließ er offen.

Großes Engagement für Tiere

Der Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald wird von der gemeinnützigen Stiftung für Bären betrieben. Mit großem Engagement setzen sich die Stiftung und deren Mitglieder unter anderem für die Befreiung von Bären, Wölfen und Luchsen aus untragbaren Verhältnissen ein. Darüber hinaus macht sich die Stiftung für ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen stark, hat sich den Tier-, Natur- und Artenschutz auf die Fahnen geschrieben und berät zum Thema verhaltensgerechte Tierhaltungen. Neben dem Park im Schwarzwald betreibt die Stiftung auch einen in Worbis in Thüringen.

Park beliebtes Ausflugsziel

Längst ist die großartige Parkanlage zu einem sehr beliebten Ausflugsziel im Schwarzwald geworden. Seit der Gründung im Jahr 2010 waren schon Hunderttausende hier. Die Besucher erwartet neben dem Entdecken von Bär, Wolf und Luchs ein Naturspielplatz, ein spannender Forscherpfad, Führungen und Events sowie frisch zubereitete Speisen und Erfrischungen im Blockhaus Bärenblick.