Ja, kein anderer Erlebnispfad desSchwarzwalds wird mehr besucht, als der Lothartpfad. Doch auf den Anlass, der letztlich zur Gründung dieses Weges führte, hätte man im Schwarzwald allerdings liebend gerne verzichtet. Lothar war nämlich die pure Katastrophe.
Lothar fegt mit 200 km/h über Schwarzwald
Dezember 1999. Zwischen 10 und 12.30 Uhr trifft das Orkantief „Lothar“, das sich in der Biskaya gebildet hatte, mit einer verheerenden Wucht und Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h von West kommend in seiner ganzen Breite auf den Schwarzwald.
Die Bilanz nach dem Inferno ist verheerend. 13 Menschen verloren in Baden-Württemberg ihr Leben und auf einer Fläche von rund 40.000 Hektar – das entspricht in etwa einer Fläche von 56.000(!) Fußballfeldern – wurde der Wald total zerstört, kam es zum völligen Kahlschlag. Wie Streichhölzer waren die Bäume unter der Wucht des Orkans geknickt.
Im Schwarzwald entsteht neuer Wald
30 Millionen m³ Sturmholz lagen am Boden. So viel, wie ansonsten in der Forstwirtschaft in drei Jahren geschlagen werden. Besonders betroffen waren im Schwarzwald die Forstämter Lahr, Gengenbach, Baiersbronn und Pfalzgrafenweiler.
Über 20 Jahren sind seit der Katastrophe vergangenen. Auf eindrucksvolle Weise wird auf dem Lotharpfad an sie erinnert. Auf dem Lotharpfad können Sie erleben, wie sich die Natur nach einem Sturm ohne menschliches Eingreifen entwickelt und mit welcher Kraft neuer Wald entsteht. Viele Insekten und Pilze fanden im Totholz neue Lebensräume, junge Bäume wachsen wild in die Höhe.
Der sehr informative Erlebnispfad führt knapp einen Kilometer über Stege, Leitern und Treppen. Eine Aussichtsplattform bietet herrliche Fernblicke über die Höhenrücken des Nordschwarzwalds und ins Tal.
Lotharpfad ist im Nationalpark Schwarzwald
Sie finden den Lotharpfad an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) zwischen Ruhestein und Kniebis-Alexanderschanze
Weitere Infos unter www.nationalpark-schwarzwald.de/de/erleben/wandern/erlebnispfade/lotharpfad