Zur Schau in Karlsruhe werden zum ersten Mal Exponate der „Karlsruher Türkenbeute“ mit einer Vielzahl an Leihgaben aus der Rüstkammer („Türckische Cammer“) der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammen-geführt. Beide Sammlungen zählen zu den größten osmanischen Museumsbeständen Deutschlands.
Zu den Leihgebern gehören außerdem Museen, Bibliotheken, Stiftungen und Privatpersonen aus Deutschland, Österreich, Polen, Ungarn, der Schweiz und Slowenien. Sie stellen für die Große Landes-ausstellung berühmte oder zum Teil noch nie ausgestellte Objekte einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Ergänzendes Material kommt aus England, den Niederlanden und aus der Türkei hinzu.
Ein herausragendes Highlight ist das sogenannte „Blaue Zelt“ aus Krakau, das einst bei Wien im Jahr 1683 von König Johann III. Sobieski erbeutet wurde. Hier können die Besucherinnen und Besucher in einem paradiesisch anmutenden osmanischen Ambiente entspannt den Versen des großen islamischen Mystikers Mevlana (1207–1273) lauschen. Sie erfahren, wie der Kaffee in Europa heimisch wurde, welch hoher Stellenwert im Osmanischen Reich der Kalligrafie zukam und wer den Buchdruck in Istanbul einführte.
Eigene Ausstellungsabschnitte berichten, wie sich die sog. Türkenmode in ganz Europa ausbreitete und welche Rolle anatolischen Gebetsteppichen in den protestantischen Kirchen Siebenbürgens oder im Totenkult Ungarns in Zeiten der Gegenreformation zukam.
Mediale Installationen, die das komplexe Zeitgeschehen anschaulich vermitteln, erweitern die Aussagekraft der Leihgaben.