Doch der Reihe nach: Am 11. Mai 1843 wurde Sebastian Walz, Sohn des Schustermeisters Anton Walz und dessen Ehefrau Agathe, in Kuppenheim geboren. Laut den Akten des Großherzoglichen Badischen Bezirksamts Rastatt beantragte er am 3. Februar 1867 auf dem Rathaus die Erlaubnis zur Auswanderung. Er hinterließ keine Schulden, und sein Vater unterstützte ihn sogar finanziell mit 200 Gulden. Zwei Wochen später erhielt er die Erlaubnis zur Auswanderung und einen Reisepass für Nordamerika, gültig für sechs Monate. Woher man das weiß? Im Generallandesarchiv Karlsruhe finden sich nämlich die Geburtsurkunde und der Auswanderungsantrag des Ururgroßvaters von Tim Walz.
Von Baden nach Nebraska
Sebastian Walz wanderte nach New York aus und ließ sich schließlich in Lawrence, Nebraska, nieder, wo er am 7. März 1915 starb. Mit seiner Frau, Anna Mary Berger, hatte er sich 1885 als Farmer niedergelassen. Er war politisch aktiv und wirkte bei der Organisation des Schulbezirks mit. Von den 13 Kindern überlebten ihn sechs. Der älteste Sohn, John Frederick Walz (1874–1961), ist der Urgroßvater des jetzigen Vizepräsidentschaftskandidaten, dessen Sohn Raymond Anthony Walz (1904–1988) sein Großvater. Seine Eltern sind die Hausfrau Darlene Rose Reiman und der Lehrer James F. Walz (1929–1984).
Bürgermeister Mußler: Kuppenheim drückt Harris und Walz die Daumen
Ja, und in Kuppenheim freut man sich laut Bürgermeister Karsten Mußler über den berühmten „Urenkel“ und will ihn auch auf jeden Fall nach Kuppenheim einladen, auch wenn keine direkten Vorfahren von ihm mehr in Kuppenheim leben, da ja alle ausgewandert sind. Diese Einladung gelte auch, wenn Kamala Harris die Präsidentschaftswahlen verlieren würde, was – daraus macht der Bürgermeister keinen Hehl – er nun wirklich nicht hofft. Der Bürgermeister: „Wir drücken Harris und Walz die Daumen.“ Am Wahltag ist in Kuppenheim jedenfalls das ganz große Fiebern angesagt.