Dunkler Wald, kein Sonnenstrahl, undurchdringlich, menschenleer – so stellte man sich lange den frühen Schwarzwald vor. Die Klöster sollen die ersten gewesen sein, die ihn ab dem Mittelalter urbar machten.
Doch aktuelle Forschungen zeigen: Die Geschichte des Schwarzwalds muss neu geschrieben werden. Die Ausstellung KULT(UR)WALD, die vom 14. Mai bis Sonntag, 16. Oktober 2022 im Franziskanermuseum, Villingen stattfindet, gibt erstmals einen Gesamtüberblick über die frühe Besiedlung der Region. Ausstellungsstücke wie steinzeitliche Jagdwaffen, römische Reliefs oder keltische Kultobjekte enttarnen den vermeintlichen Urwald als Kulturwald, in dem Mensch und Natur seit jeher einander durchdrangen, beeinflussten und veränderten – und es bis heute tun. Der Baar und der Gegend um Villingen-Schwenningen kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Mehr und mehr stellt sich heraus, dass hier eine Keimzelle der frühen Besiedlung lag, die bis in die ältesten Abschnitte der Jungsteinzeit vor über 7000 Jahren zurückreicht. Bronze- und eisenzeitliche Funde scheinen die Anbindung an überregionale Handelswege zu belegen. Begann die Erschließung des Schwarzwaldes direkt vor unserer Haustür?
Die Ausstellung findet in dem Jahr statt, in dem die Stadt Villingen-Schwenningen ihren 50. Geburtstag feiert. Die ehemaligen selbstständigen Städte Villingen und Schwenningen – die eine badisch, die andere württembergisch – fusionierten bekanntlich 1. Januar 1972 zur gemeinsamen Stadt Villingen-Schwenningen. Freiwillig wohlgemerkt.
Passend zum Jubiläumsjahr wird mit dieser Ausstellung ein Schlaglicht auf die früheste Geschichte der heutigen Doppelstadt geworfen und diese erstmals umfassend in einen überregionalen Kontext gesetzt.
Weitere Infos über die Ausstellung unter www.franziskanermuseum.de. Alle Infos rund ums Jubiläum und dessen Veranstaltungen finden Sie unter www.heimatheimatstadt.de