Foto: Eine richtige Perle unter den literarisches Museen: Das Hebelhaus in Hausen im Wiesental Bild: hebelhaus-hausen.de
Johann Peter Hebel, Pastell von Philipp Jakob Becker (1795)
Johann Peter Hebel, Pastell von Philipp Jakob Becker (1795)
Foto: Eine richtige Perle unter den literarisches Museen: Das Hebelhaus in Hausen im Wiesental Bild: hebelhaus-hausen.de

Kult am 10. Mai: Hausen im Wiesental feiert Johann Peter Hebel

8. Mai 2025
Wenn Hausen im Wiesental am 10. Mai zum Hebelfest lädt, steht mehr als nur ein jährlicher Brauch auf dem Programm: Die Gemeinde ehrt Johann Peter Hebel – einen der bekanntesten alemannischen Dichter, der hier einen prägenden Teil seiner Kindheit verbrachte. Seit 1860 wird ihm zu Ehren gefeiert. Das Fest ist tief verwurzelt im Ort und verbindet Generationen, Musik, Brauchtum – und gelebte Literaturgeschichte.

Wo Hebels Geist bis heute lebendig ist

Hebel, 1760 in Basel geboren, lebte als Kind einige Jahre in Hausen. Noch heute erinnern eine Gedenktafel und das Denkmal vor der evangelischen Kirche an den späteren Geistlichen, Kalenderautor und Mundartdichter. Das ehemalige Wohnhaus seiner Familie beherbergt seit dem Umbau 2010 ein kleines, aber feines Museum. Dort kann man Hebels Handschriften, Erstausgaben und Geschichten entdecken, die noch immer zum Schmunzeln und Nachdenken anregen. Die Ausstellung zum Festtag widmet sich seiner Herkunft aus dem Wiesental – und zeigt, wie sehr Hebel seine Heimat literarisch geprägt hat.

Ein Tag mit Musik, Umzug und Tradition

Das eigentliche Hebelfest beginnt am 10. Mai frühmorgens: Schon um 6 Uhr zieht die Hebelmusik in historischer Tracht durchs Dorf und weckt mit Märschen und Trompetenklängen die Bewohner. Später folgen die Kindergartenkinder mit Gedichten, Liedern und Tänzen auf der Bühne.

Ein besonderer Höhepunkt ist der festliche Umzug um 11.15 Uhr: Dabei werden die offiziellen Gäste des Festes am Bahnhof empfangen und in einem feierlichen Zug zur Festhalle geleitet – begleitet von der Hebelmusik, prächtig gekleideten Kindern in Vreneli- und Hanseli-Trachten sowie den „Alte Manne“ meist in einer prächtigen Kutsche.

In der Festhalle folgen Musik, Reden und Hebel-Geschichten – lebendig vorgetragen von Schülern, Musikgruppen und Gästen aus der Schweiz. Besonders berührend: das gemeinsame Singen des Schlusslieds „Ne G’sang in Ehre“.

Einer der ältesten und traditionsreichsten Programmpunkte ist das „Hebelmähli“: Die zwölf ältesten Frauen und Männer des Dorfes werden von der Basler Hebelstiftung bewirtet – eine Geste, die direkt auf Hebel zurückgeht. Auch die weiteren Gäste werden bewirtet-

Hebels Erbe lebt weiter

Am Nachmittag ziehen Grundschule und Kindergarten erneut durchs Dorf, gefolgt von szenischen Darbietungen in der Festhalle. Später gibt es ein Unterhaltungskonzert im Pavillon mit Bewirtung, während Verkaufsstände und Fahrgeschäfte für Volksfeststimmung sorgen.

Auf ein weiteres Highlight müssen wir allerdings in diesem Jahr verzichten: die Verleihung des  Johann-Peter-Hebel-Preises – ein Literaturpreis mit großer Tradition, dotiert mit 10.000 Euro. Ausgezeichnet werden Schriftsteller aus dem alemannischen Sprachraum. Der Preis wird im zweijährigen Turnus verliehen. Das nächste Mal beim Hebelfest 2026.

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