Schwarzwald aktuell
Foto: Von Thomas Berwing - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52928805
Luftaufnahme von der Kastelburg oberhalb des Schwarzwaldstädtchens Waldkirch. Im Hintergrund Kollnau und das Elztal.
Luftaufnahme von der Kastelburg oberhalb des Schwarzwaldstädtchens Waldkirch. Im Hintergrund Kollnau und das Elztal.
Foto: Von Thomas Berwing – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52928805

Kastelburg: Eine Perle unter den Schwarzwälder Burgen

7. Januar 2021

Sie grüßt unübersehbar von einem rund 100 Meter hohen Hügel oberhalb von Waldkirch und zieht schon fast magisch die Blicke der Besucher des schmucken Schwarzwaldstädtchens an. Die Rede ist von der Kastelburg, dem Wahrzeichen der Stadt.

Erbaut wurde die Burg zwischen 1250 und 1280 von den Herren von Schwarzenberg, den Vögten des Reichsklosters St. Margarethen in Waldkirch. Wie die auf der gegenüberliegenden Talseite stehende ältere Schwarzenburg diente sie einst der Verteidigung der Stadt Waldkirch sowie der Kontrolle über den Handelsweg durch das Elztal.

Im Jahr 1354 erwarb der Freiburger Patrizier Martin Malterer die Burg als repräsentativen Wohnsitz. Nach dessen Tod im Jahr 1386 kam sie als vorderösterreichisches Lehen an verschiedene Adelige, bis sie schließlich ab 1577 dauerhaft bei der Herrschaft Vorderösterreich verblieb. Am 14. März 1634 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – stand die Burg in Flammen. Die kaiserlichen Truppen selbst hatten die Burg angezündet, geplündert und zerstört, um sie nicht den vorrückenden schwedischen Truppen zu überlassen. Die Burg wurde zur Ruine und verfiel über Jahrhunderte hinweg weiter, weil die Auswitterung der Mauerfugen, starker Bewuchs und Frostsprengung den Mauern stark zusetzten.

„Kastelburg in Not“

Für die Wende sorgte letztlich der Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch mit seiner Gruppe „Kastelburg in Not“. Das 2002 gegründete Aktionsbündnis machte sich mit Unterstützung der Stadt und des Landes sowie vieler Bürger aus der Region die Betreuung des Burgareals zur Aufgabe, pflegt und unterhält es seitdem. Vor allem: Es bewahrte es mit seinem großartigen Einsatz vor dem weiteren Verfall, machte sie zu einer der besterhaltenen Burgruinen in Baden.

Der ehrenamtliche Arbeitskreis hat es in 34 000 Arbeitsstunden geschafft, die Burg für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Die wichtigsten Arbeiten fanden 2017 mit der Sanierung des Turms ihren Abschluss.

So dürfen sich die Besucher heute über eine beeindruckende Anlage freuen. Erhalten sind unter anderem der als Aussichtsturm besteigbare 28 Meter hohe quadratische Bergfried mit einer Seitenlänge von 12 Metern und seinen bis zu 4 Metern starken Mauern, ein Rondell sowie der aus Kellergeschoss, Erdgeschoss und zwei Obergeschossen bestehende Palas. 

Ritterpfad zur Kastelburg

Ein ganz tolles Erlebnis ist der Besuch der Ruine auch für Kinder. Sie können auf einem vom Bahnhof Waldkirch bis hoch zur Burg führenden, knapp ein Kilometer langem aussichtsreichen Ritterpfad die Burg erobern. Dabei zeigen acht lebensgroße Ritterfiguren aus Holz den Kindern den Weg zur Burg und erzählen spannende Geschichten aus ihrem ritterlichen Leben.

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