Foto: SGoldschmidt – stock.adobe.com
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Im Portrait / Freiburg – die „Hauptstadt“ des Schwarzwalds

22. September 2021

Freiburg – diese Stadt ist wirklich ein Hit. Hier vereinen sich Tradition, Charme, Kultur, Behaglichkeit, aber auch großstädtisches Flair. Nicht von ungefähr gilt diese Stadt als eine der schönsten Deutschlands. Ja, sie hat sogar den „schönsten Turm auf Erden in ihren Mauern. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr mehr Besucher diese Stadt sehen wollen.

Freiburgs berühmtestes Bauwerk ist das Münster mit dem – wie es der Schweizer Kunsthistoriker Jacob Burckhardt einst formulierte – „schönsten Turm auf Erden“. Runde 60 Jahre hatten die Freiburger gebraucht, um den Turm zu errichten. Fertig wurde das großartige Bauwerk im Jahre 1330. 116 Meter ragt der Turm seitdem in den Himmel, gehörte damit zur Zeit seiner Fertigstellung zu den höchsten Gebäuden der Welt.

Mit seiner zierlichen und lichtdurchfluteten Spitze scheint sich der Turm zum Himmel zu öffnen. Wie durch ein Wunder überstand der Turm auch die schweren Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, die große Teile der Freiburger Altstadt in Schutt und Asche legten, nahezu unbeschädigt. Unser Tipp: Erklimmen Sie den Münsterturm. Wer die 335 Stufen zur Aussichtsplattform hochsteigt, wird dafür mit einem überwältigenden Ausblick auf die Stadt und auf die Region belohnt. Phantastisch! Und die beeindruckende alte Türmerstube und den mächtigen Glockenstuhl lernt man auch noch kennen.

Schätze im Münster

Natürlich sollten Sie sich auch das Innere des Münsters ansehen. Bereits die gotische Portalhalle des Westturms mit ihrem Tympanon, einer Darstellung des Jüngsten Gerichts, begeistert. Die bedeutendsten Stücke im Innern sind der Hochaltar von Hans Baldung Grien, ein Flügelaltar, den er von 1512 bis 1516 schuf, und ein Altar von Hans Holbein dem Jüngeren in einer der Chorkapellen.

Dann die herrlichen, farbenfrohen Fenster der Kirche an. Gestiftet wurden sie im Mittelalter von den Freiburger Handwerkerzünften. Schauen Sie sich die Fenster genauer an und Sie werden feststellen, welche Zunft welches Fenster gestiftet hat. 1513 wurde als letzte ganz große Baumaßnahme der großartige neugotische Chor eingeweiht. Begonnen hatte man mit dem Bau des Gotteshauses übrigens um 1200.

Schließlich der Platz vor dem Münster – der Münsterplatz. Er gilt als einer der schönsten Plätze Deutschlands. In alten Zeiten war hier das Zentrum des städtischen Handels. Auch heute ist noch jede Menge los. Jeden Tag – bis auf Sonntag – ist hier Markttag. Ein buntes Bild, ein buntes Treiben, frisches Obst, Gemüse, Blumen, Käse und, und, und.

Freiburgs „Lange Rote“

Ach ja, gehen Sie ja nicht, ohne zuvor die „Lange Rote“, Freiburgs legendäre Bratwurst, mit oder ohne Zwiebeln, probiert zu haben. Fast immer stehen die Menschen vor den Bratwurstständen Schlange. Und ehrlich: Wer keine Wurst vor dem Münster gegessen hat, der war auch nicht in Freiburg.

Umrahmt wird der Platz von interessanten historischen Gebäuden wie zum Beispiel dem spätgotischen „Kaufhaus“ mit seinem herrlichen Innenhof. Und wenn es dann mal ein Problem mit den Maßen und Gewichten gab – kein Problem. Am Haupteingang des Münsters sind die Maße in die Wände eingelassen. Da konnte man dann in alten Zeiten feststellen, ob der Laib Brot groß genug war oder ob bei diesem oder jenem Stück die Maße der Freiburger Elle (54 Zentimeter) oder des Freiburger Fußes (32,4 Zentimeter) eingehalten wurden. Darüber hinaus finden sich hier noch weitere Maßeinheiten.


Ein echter Hingucker: das „Historische Kaufhaus“ auf dem Münsterplatz. Foto: cityfoto24– stock.adobe.com

Malerische Gässchen

Nur ein paar Schritte vom Münster entfernt liegt der hübsche, kastanienbestandene Rathausplatz mit dem eindrucksvollen Rathaus. Das dritte, wirklich sehenswerte Viertel der Zähringerstadt ist die Altstadt südlich vom Münsterplatz mit ihren malerischen Gassen. „Insel“, „Gerberau“, „Fischerau“ – einfach hübsch – gehen Sie hin. Es lohnt sich.

Auch das alte Augustinerkloster findet sich dort. Ein erst jüngst mit großem Aufwand umgebautes Museum mit Werken von berühmten Künstlern wie Matthias Grünewald, Lucas Granach, Hans Baldung, Anselm Feuerbach, Franz Xaver Winterhalter oder dem Schwarzwaldmaler Hans Thoma. Die würdevollen, mit Zunftzeichen geschmückten Häuser, die altertümlich gebliebenen Gassen, die berühmten Freiburger „Bächle“ und manches mehr geben der Universitätsstadt ein unvergleichbares Gepräge. Apropos Bächle. Ihre Gesamtlänge beträgt 15,9 Kilometer, von denen 6,4 Kilometer unterirdisch verlaufen. Gespeist werden sie von der Dreisam. Die flach gepflasterten Rinnen versorgten im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Stadtgründung, die Menschen mit Trink- Brauch- und Löschwasser. Heute üben die Bächle mit ihrem kühlen Nass gerade an heißen Tagen nicht nur auf die Kindereinen fast unwiderstehlichen Reiz aus.

Ohne die berühmten „Bächle“ kann man sich Freiburg eigentlich nur schwerlich vorstellen. Bis ins 12. Jahrhundert geht ihre Geschichte zurück; sie durchziehen auf einer Länge von insgesamt neun Kilometern die Innenstadt. Heute sind sie eine Touristenattraktion, und wer aus
Versehen reintritt, muss (darf) angeblich eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten. Foto: Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG

Die Green City des Schwarzwalds

Warum Freiburg auch „Green City“ ist, lernen Sie u.a. im Stadtteil Vauban kennen. Schauen Sie es sich an. Es lohnt sich. Die Umwelt ist in Freiburg ein ganz großes Thema. Übrigens genauso wie der Fußball. Klar, dass die Freiburger mächtig stolz auf ihren SC sind, der einer Umfrage zufolge, der Beliebteste unter allen deutschen Bundesligavereinen ist. Vielleicht haben Sie ja die Gelegenheit mal ein Heimspiel im neuen Stadion anzuschauen.

 

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